Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen

Häusern und Höfen, Ackerbau und Wiesen, Wäldern und Weiden, Jagd und Fischfang, Wasser, Mühlen, Wegen und Stegen (diese von Gebhard und seiner Mutter geschenkt). Als weitere Orte, in welche die Kirche theils von den obigen Grafen, theils von ihm selbst mit reichen Gütern dotirt worden war, werden angeführt:

In Oringovoe 2 hubae dotales und 4 non dotales, (eine hubae dotalis ist ein solches Bauerngut, auf welchem das onus haftet, daß dessen possessor die Pfarr- und Kirchengüter umsonst bauen muß), halb Bretesfeld (Bretzfeld, O.A. Weinsberg), Granhesheim (Granschen ebend.) Burchardeswisen?, halb Ellenhofen (Ellnhofen O.-A. Weinsberg), halb Wilare (Weiler, ebend.), in Swabbach 2 Hufen (Schwabbach ebend.), in Erlebach (Baum-Erlenbach), den Pfarrsatz und 9 Huben, in den 2 Orten Brezzingen (Gschlachten und Rauhen Bretzingen, O.-A. Gaildorf) 21/2 Huben, in Selebach (Ober- u. Untersellbach) 3 Huben, in einem Aktenstück von 1603 steht „bei Berkheim uf der Hohen-Roßbach“ (Wald bei Orendelsall) Bergelheim (?) 1/2 Hube, in Halla inferior (Niedernhall, O.-A. Künzelsau) 1 Hube und 2 areae (Hofplätze), in Halla superior (Schw. Hall) 5 areae, in Grunden (nicht bekannt) 1 Hube, in Phadelbach (Pfedelbach) Mazzalterbach (Ober- u. Untermaßholderbach), Etebach (Ober- u. Untereppach), Selebach (Ober- u. Untersöllbach) und Niedernhall 30 Huben, in Hohenstegen (abgegangen bei Westernach), Ruggartehusen (ex toto) (Rückertshof bei Ohrnberg) in den 2 Westernbach (Ober- u. Unterwesternbach) 4 Huben, in Sindringen die Äcker und Weinberge Ezzo’s, ferner den Zehnten aller Orten in dem Walde genannt Orinwalt (Ohrnwald)[1].


  1. Der Ohrnwald läßt sich, da keine Orte darin angegeben sind, für die damalige Zeit seiner Ausdehnung nach nicht bestimmen. In einer Urkunde von 1286, in welcher die Rede ist von Lehengütern des Bisthums Regensburg in terminis Ornwalde eines aufgeführt feodum in Luphrisberch, Selhach und Michelnbach (der Lupfersberg bei Michelbach, Sailach) 1347 überläßt Kaiser Carl IV. dem Kraft von Hohenlohe zu seinem eigenen Nutzen die bis dahin für das Reich unter Eberhard von Rosenberg, Vogt zu Dure gestandenen Leibeigenen des Reichs in Ohrnwald und am Kocher.

    1411 Albrecht und Gotfried von Hohenlohe werden vom Bischof von Regensburg belehnt mit dem halben Theil aller verschwiegenen Lehen auf dem Ohrnwald in Ohrngau etc. Hanselmann sagt 1757, dieser Ohrwald nimmt heutzutage seinen Anfang ohnfern dem Ursprung der Ohr bei Maibach und Witzmannsweiler und erstrecket sich der Länge nach über dritthalb Stunden bis Bayerbach, seiner Breite nach 11/2–2 Stunden.

Empfohlene Zitierweise:
Ernst Boger, Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oehringen. H. Lindemann, Stuttgart 1865, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAOehringen0142.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)