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1793 bis 95, daher in ihrer ursprünglichen Struktur nicht sicher zu erkennen, was besonders vom Chor gilt. Sie ist etwas zu klein, hat aber ein gutes Ansehen von Außen, und ist bei ihrer hohen Lage mit dem ansehnlichen Thurm eine Zierde der Gegend. Im Jahr 1839 beschädigte ein Blitzstrahl die Kirche und zerschmetterte den obern Theil des Thurms, worauf derselbe mit Geschmack wiederhergestellt wurde. Die Baulast der Kirche ruht auf dem Ortsheiligen; die des Pfarrhauses, das durch seine schöne Lage sich auszeichnet, trägt der Staat. Rathhaus und Schulhaus sind in gutem Stande. Die Schule wird von einem Lehrer und einem Lehrgehülfen versehen. Eine Industrieschule besteht, eine Kleinkinderbewahranstalt aber hat noch keinen Anklang gefunden. Der Ort wird durch 4 Röhrbrunnen mit gutem Trinkwasser reichlich versorgt.

Kloster Salmannsweiler erkaufte Güter in Ensingen und Köngen am 8. Juni 1294 von Hugo de Grubingin dictus de Austria, einem Dienstmann Graf Alberts von Löwenstein (natürlichen Sohnes des K. Rudolfs). Adelberg hatte hier einen Klosterhof, der in der Nähe der Kirche stand; auf seinen Grundmauern stehen jetzt Bauernwohnungen. – Die Römerstraße nach Köngen zog 1/4 Stunde westlich am Ort vorüber; sie ist zum Theil noch an der Benennung Heerweg und Eßlinger Weg kenntlich. In ihrer Nähe hat man schon Scherben, Münzen etc. gefunden. – In den Lagerbüchern kommt auch die Benennung „auf der Burg“ vor. Es ist aber von Spuren einer solchen nichts bekannt.

Am 9. (19.) August 1693 wurde der Ort von den Franzosen angezündet.

Unter-Ensingen gehörte ins alte Amt Nürtingen. Kirche und Kirchensatz übergibt 1450 Graf Ulrich von Württemberg dem Kloster Adelberg, das von ihm 1465 auch einen Zehntantheil erhält (Sattler III und IV. Forts. 222. 54. Beil. 22.). Wernher von Neidlingen verkauft 1357 an Kraft von Lichteneck einen Hof; 1408 verkauft Konrad Züttelmann mehrere Gülten an seine Schwester Agathe im Kloster Kirchheim u. T. und 1414 tritt das Kloster Lorch an das zu Adelberg einige Lehen und Güter ab.


29. Wolfschlugen,

evangelisches Pfarrdorf, Gemeinde II. Cl. mit 1318 Einwohnern 11/2 Stunden nordwestlich von Nürtingen an der Straße nach Stuttgart. – Eine auf drei Seiten mit Wald bekränzte Fläche auf der Höhe der Filder senkt sich von allen Seiten sanft gegen ihren

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Nürtingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1848, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAN%C3%BCrtingen_222.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)