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der Sohn Arnolds und der Adelheid, der Tochter des eben genannten Grafen Wolfram, wird als Verwalter der Grafschaft Bretten genannt (Stälin, Wirt. Gesch. 2, 417), der Enzgau aber später ausdrücklich zur Grafschaft Ingersheim gerechnet (eb. 374).

Die Besitzungen dieser Grafen im Oberamt kamen an ihre Nachkommen. Derdingen erhielten die Grafen von Calw und vererbten es an die Grafen von Eberstein-Zweibrücken und Kazenelnbogen, von denen es namentlich die Herren von Wiesloch und Helmsheim zu Lehen trugen; die Grafen von Vaihingen erhielten die Oberherrschaft über Dürrmenz, Mühlacker, Enzberg, Illingen und Lienzingen, auch den Besitz von Gündelbach.

Zum Reichsgut gehörte Eilfingen, vermuthlich auch Diefenbach, Füllmenbach, Eckenweiher, Freudenstein und Hohenklingen, Knittlingen, Lomersheim, Ölbronn, Ötisheim, Erlenbach, Schmie, Schützingen, Steinbach, Wiernsheim, Wurmberg, Zaisersweiher. Dieses Gebiet wurde mit der Zeit unter geistliche und weltliche Herren mehrfach vertheilt.

Im zwölften und dreizehnten Jahrhundert stand der Besitz etwa folgendermaßen: Die Grafen von Vaihingen hatten Gündelbach, die von Calw und Eberstein Derdingen; die Herrn von Bretten hatten Knittlingen, die Herrn von Enzberg die Orte Enzberg, Dürrmenz und Mühlacker als Lehen von Vaihingen, Ölbronn und Ötisheim zum Theil, ebenso von Vaihingen die Orte Illingen und Lienzingen, welche sie aber, wie auch Schmie, Schützingen und Zaisersweiher mit den Herrn von Roßwag theilten; die Herrn von Iptingen hatten Wiernsheim und Wurmberg, die von Lomersheim diesen Ort; die von Roßwag als Lehensherrn der Herrn von Freudenstein hatten noch Diefenbach, Freudenstein und Hohenklingen; die Herrn von Sternenfels hatten diesen Ort; das Kloster Maulbronn hatte Maulbronn, Eckenweiher, Eilfingen, Füllmenbach, Steinbach und einen Theil von Ölbronn und Ötisheim.

Dieses Kloster erwarb dann vom 12.–15. Jahrhundert den größten Theil des Oberamts, nämlich alle genannten Orte außer Derdingen, 3/8 von Freudenstein und Hohenklingen und 3/8 von Diefenbach, was an Herrenalb kam, Sternenfels und 3/4 von Enzberg, was ritterschaftlich blieb.

Württemberg war schon im 12. Jahrhundert vorübergehend im Oberamt begütert, und zwar in Eilfingen. Sein jetziger Besitz begann mit der Erwerbung der halben Burg Sternenfels von den Herrn von Liebenstein 1320. Mit der Grafschaft Vaihingen erlangte es 1339 und 1369 ober- und lehensherrliche Rechte. Die zur Burg Neuroßwag gehörigen Besitzungen in Illingen, Lienzingen, Schmie, Schützingen und Zaisersweiher erwarb es durch Heimfall nach dem Aussterben der Herrn von Roßwag 1341, übergab sie

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0113.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)