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Im J. 1850 kam der Ort aus der dritten Klasse der Gemeinden in die zweite.

Die Kirche war bis 1499 Filial von Steinheim, wurde aber nun durch einen Vertrag des Klosters mit Dieterich und Eitel-Hans von Plieningen davon getrennt, da diese und die Gemeinde versprachen, den Pfarrer selbst zu besolden und dem Kloster seine, zu der Pfarrei Steinheim gehörigen Zehnten und Zinse zu lassen.

Das Patronat war von jeher ortsherrschaftlich.

Schaubeck (alt Schobegge. Mone Zeitschr. 4, 456) gehörte ursprünglich der sich hienach nennenden Adelsfamilie unter gräflich vaihingischer, seit dem 14. Jahrh. unter württembergischer Oberlehensherrschaft. Ihr Wappen war ein rechter Schrägbalken (Mone a. a. O.). Sie tritt 1297 in die Geschichte ein mit Berthold und Albert Gebrüdern (Kl. Steinheimer Urk.); darauf folgt Berthold (1311) mit seinem Sohne Rugger (Rüdiger). Heinrich erscheint 1345, Bruder eines Ruggers, und Wolfs von Sch., welch letzterer 1362 als Rath Graf Ulrichs von W. vorkommt (Steinhofer 2, 339). Ein Antheil an Sch. war zeitweilig im Besitz Wiprechts von Tanne, welcher solchen von Graf Eberhard dem Greiner von W. erhielt als ein auf Ableben Rüdigers von Sch. heimgefallenes Lehen, wogegen er am 22. Nov. 1374 dem Grafen das Öffnungsrecht der Burg Insingen bei Rottenburg a. d. T. verschrieb (Sattler Gr. 1, Beil. Nr. 155). Konrad von Sch., welcher um 1412 den Mannsstamm seines Geschlechtes beschloß, verkaufte 1392 mit seinem Bruder Johann für 630 Pf. H. die Burg Sch. mit Zugehör an Hans von Urbach, welchen Württemberg damit belehnte.

Dieser Hans trug den 16. Aug. 1406 die halbe Vogtei und Gericht in Kleinbottwar an Württemberg für Eignung anderer Güter zu Lehen auf. Von ihm gelangte das Lehen an Hans Hack von Hoheneck (belehnt 1435). Dieser verkaufte es 1438 an Hans Truchseß von Stetten. Bald darauf kam dasselbe an die von Kaltenthal und von diesen an die von Nippenburg. Bereits am 20. Dec. 1480 belehnten die Grafen Eberhard von Württemberg Dietrichen von Plieningen mit der halben Vogtei zu Klein-Bottwar und mit der Burg Sch., worauf sich solcher Besitz in der Plieningischen Familie vererbte. Durch Übereinkunft mit Herz. Eberhard III. vom 10. Mai 1641 erhielt Eitelhans von Plieningen (der letzte seines Stammes, gest. 1641 oder 1642) das genannte Lehen als freies Eigenthum, wogegen er das Gut Hohenstein Lehen und Eigenes an W. abtrat (Hoffmann, De approbriatione feudor. p. 52). Dieser Plieningen

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0234.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)