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Markungsgrenze zwischen Höpfigheim und Pleidelsheim heißt ein schmaler Feldweg „das steinerne Sträßle“, das rückwärts seine Richtung nach dem zwischen Murr und Benningen abgegangenen röm. Wohnplatz, vorwärts nach dem sog. Siehdichfür bei der Beutenmühle hat und vielleicht ursprünglich ein röm. Seitenweg war.

H. kommt erstmals vor im J. 836, als Kl. Lorsch in „Hofoheim“ und „Blidolfesheim“ Güter erhielt (Cod. Laur. a. 3504).

Der Ort stund in frühster Zeit unter den Grafen von Calw, wie daraus zu schließen ist, daß er in der heller werdenden Geschichte im Besitze der Grafen von Vaihingen, eines Calwer Nebenzweiges, erscheint. Laut Urk. vom 23. Juli 1302 gab Graf Konrad von Vaihingen seine Einwilligung zur Übergabe eines Hofes in „Hefphenkein“, worüber er das Eigenthumsrecht hatte, an das Kloster Rechentshofen. Die Vaihinger Lehensherrlichkeit ging in der Mitte des 14. Jahrh. (vielleicht 1339 mit der Stadt Vaihingen selbst – über die Grafen von Oettingen) an Württemberg über. Um diese Zeit empfing Walther von Ebersberg von Württemberg zu Lehen H. Burg und Dorf, das rührt von Vaihingen. (Sattler, Gr. 4 Beil. Nr. 61). Im J. 1399 belehnte Graf Eberhard von Württemberg den Albrecht von Ebersberg und Machtolf von Mönsheim gleichfalls mit Burg und Dorf. Letzterer erhielt auch den Ebersberger Lehensantheil durch Abtretung; sein Sohn Claus aber verkaufte Burg und Dorf 1440 an Bernhold von Urbach, von dessen Familie dieser Besitz an die Spät gelangte, theils unmittelbar, indem Caspar Spät im J. 1486 eine Urbachische Hälfte erwarb und am 6. Juli 1493 von Württemberg damit belehnt wurde, theils mittelbar, indem 1521 Reinhard und Ludwig, Caspars Sohn, eine Bernhausische Hälfte, welche Hans von Bernhausen durch seine Heirath mit Amalia, Tochter Bernholds von Urbach erworben hatte, erkaufte. Fortan nannte sich diese Familie Spät von Höpfigheim. Im J. 1550 starb Ludwig Spät von H. ohne männliche Erben. Herzog Christoph wollte halb H. einziehen. Hiegegen setzte sich Joh. Ludwig Späth, der nicht von dem ersten Erwerber abstammte. Die Sache kam vor ein Mannengericht und im J. 1556 wurde der Streit dadurch ausgeglichen, daß Joh. Ludw. Späth halb H. als ein Gnadenlehen erhielt, sich aber dafür zur Landesvertheidigung verbindlich machen mußte. Jedoch verkauften bereits 1587 seine Söhne Albrecht, Johann Ludwig und Philipp Burg und Dorf für 53.000 fl. an Herzog Ludwig von Württemberg, welcher gleich darauf seinen Günstling, Geheimenrath Melchior Jäger von Gärtringen, damit belehnte, übrigens mit Vorbehalt vieler

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0210.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)