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Was den Gewerbebetrieb betrifft, so beschränkt sich dieser vorzugsweise auf die gewöhnlichen Handwerker, die theils für das örtliche Bedürfniß, theils für den Absatz auf benachbarten Märkten arbeiten. Eine Ausnahme machen die schon oben angeführten Mühl- und andere Werke.

Die Leimsiedereien der Gebrüder Mack liefern sehr guten, mit dem Kölner rivalisirenden Leim, der vielseitig Absatz findet.

Von den sehr stark vertretenen Rothgerbern verfertigt einer feineres Leder, das er auswärts, namentlich auch in’s Ausland, absetzt.

Ein Kupferschmied liefert größere Fabrikate für Fabriken und Brennereien.

Besondere Erwähnung verdienen die Chemikalien aller Art, besonders Valerian-Präparate, die Apotheker Dr. Riekher bereitet und theils nach Stuttgart, theils nach Hessen und Preußen absetzt.

Schildwirthschaften zählt die Stadt 5 und 2 für sich bestehende Bierbrauereien, sodann 11 Speisewirthschaften und 10 Gassenwirthschaften; auch sind noch 7 Branntweinbrennereien vorhanden.

Mit Specerei-, Ellen-, Eisenwarenhandel etc. beschäftigen sich 9 Kaufleute und Krämer.

Im Übrigen zählt die Stadt nach der neuesten Aufnahme vom 3. Dezbr. 1861 folgende Gewerbe:

Künstler und Handwerker.
  Meist. Gehilf.     Meist. Gehilf.
Architekten
Bildhauer, Maler
2 Hafner 2 4
Kaminfeger 1 1
Bäcker 11 7 Kammmacher 1
Barbiere 1 Korbmacher 1 2
Bortenwirker 1 Kupferschmiede 3 3
Buchbinder 5 1 Küfer und Kübler 7 8
Conditoren 1 Maurer 3
Drechsler 2 2 Metzger 10 12
Färber 3 Musiker 1 1
Fischer 2 3 Mühlenbauer 1
Flaschner 4 6 Nadler u. Siebmacher 2 3
Gärtner 1 Pflästerer 9 3
Gerber 14 17 Putzmacherinnen 1
Glaser 4 1 Sattler und Seckler 6 6
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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)