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Herren von Heinrieth die Oberlehnsherrlichkeit über Helfenberg, den Herren von Liebenstein gehörte Ottmarsheim.

Von größeren geistlichen Stiftungen lagen in dieser Gegend das Fräuleinstift Oberstenfeld und das Dominicanerinnenkloster Steinheim. Unter den Hochstiftern des südwestlichen Deutschlands war besonders das von Speier, zu dessen Sprengel dieser Bezirk die östliche Spitze bilden half, sehr frühe allhier begütert, namentlich seit 978 zu Marbach, Affalterbach, Erdmannhausen, Rielingshausen etc. (Wirt. Urk.-Buch 1, 222).

Über die Ankunft der Stadt Marbach an Württemberg ist kein urkundliches Zeugniß erhalten. Es scheint indeß, daß in der Mitte des 13. Jahrhunderts der Graf Ulrich mit dem Daumen sich auch hier ausgedehnt und namentlich auch den hochstiftisch speierischen Besitz in M. und in der Umgegend an sich gebracht habe. Sein Sohn Graf Eberhard der Erlauchte erwarb, wie oben erwähnt, am 12. Juli 1302 von dem Herzog Hermann von Teck Güter zu Marbach, Murr, und Kirchberg und vor dem 25. Juli 1304 die Stadt Beilstein (Sattler Grafen 1. Beil. Nr. 34). Weiter gelangte an Württemberg im J. 1322 die Herrschaft Wolfsölden von Ulrich von Walsee, ums J. 1335 Großbottwar von den Herren von Lichtenberg, 1357 Lichtenberg selbst nebst zugehörenden Weilern und der Vogtei über das Kloster Oberstenfeld von ebendenselben, 1453 Weiler zum Stein nebst andern Gütern vom Stift Backnang, 1456 die Herrschaft Helfenberg von Konrad von Heinrieth, 1504 Schmidhausen, nach längerem pfälzischen Zwischenbesitz von Württemberg zurückerobert, um 1535 durch die Reformation stiftbacknangische Besitzungen an mehreren Orten des Oberamts, 1563 Steinheim Ort und Kloster durch Tausch von Hohenlohe, 1587 Höpfigheim, erkauft von den Herren von Spät, 1594 Mundelsheim durch Kauf von Baden, 1610 Winzerhausen vom Stift Oberstenfeld, 1673–79 Ottmarsheim von den Herren von Liebenstein.

Bei der württembergischen Landestheilung (1442–82) gehörten Beilstein, Großbottwar und Marbach zum Neuffener oder Stuttgarter Antheil des Grafen Ulrich und seines Sohnes Eberhard.

Der Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 vereinigte mit Württemberg das Stift Oberstenfeld nebst dessen Besitzungen und der Tagesbefehl Napoleons vom 19. Dez. 1805 die Oberherrlichkeit über die Rittergüter Helfenberg und Schaubeck-Kleinbottwar.

Durch Verpfändung erlitt der württembergische Besitz

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0098.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)