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des zwischen Groß- und Klein-Bottwar gelegenen Muschelkalksteinbruchs, die noch der Lettenkohlengruppe angehören, kommen interessante Fragmente verkieselten Holzes öfters von einem Durchmesser von 5″–1′ vor, an denen man die ursprüngliche Holztextur noch deutlich zu erkennen vermag und die Coniferen anzugehören scheinen.

2. Die Keuperformation, welche sich über das Flachland des Muschelkalks erhebt, beginnt mit vorherrschend blauen Thonmergeln, in denen zuweilen, wie am Fuß des Wunnensteins, Gips eingelagert vorkommt; über diesen Mergeln entwickelt sich der feinkörnige Keuperwerkstein (Schilfsandstein), der im Bezirk keine große Verbreitung findet oder vielmehr wegen meist geringer Mächtigkeit weniger sichtbar, und häufig durch die Kultur verdeckt ist. Sein bedeutenderes Auftreten fällt mit Ausnahme der Kuppe des im Süden des Bezirks gelegenen Lembergs, hauptsächlich in den nördlichen und nordöstlichem Theil des Bezirks, wo er auch auf dem Forstberg und bei Helfenberg abgebaut wird und ausgezeichnete Bau- und Werksteine liefert.

An Versteinerungen kommen in demselben vor: Calamites arenaceus und Equisetum columnare, auch einige Farrnkräuter und Cycadeen (Pterophyllum Jaegeri Brogn). Dem feinkörnigen Werkstein sind die bunten vorherrschend braunrothen Mergel aufgelagert, welche von dem unbedeutend mächtigen Kieselsandstein und von dolomitischen Steinmergeln durchzogen sind. Über diesen bunten Mergeln entwickelt sich allmählig der weiße, grobkörnige Keupersandstein (Stubensandstein), welcher zu einer bedeutenden Mächtigkeit anwächst und in verschiedenen Abänderungen auftritt; er bildet hauptsächlich die Höhen der Löwensteiner Berge und der Ausläufer derselben, getrennt von diesen tritt er noch vereinzelt in unbedeutenden Kuppen des Wunnensteins, des Forstbergs und des Helfenbergs auf. Über dem weißen grobkörnigen Sandstein erheben sich auf den höchsten Punkten des Oberamtsbezirks, bei Nassach und bei dem Stocksberger Jägerhaus, vereinzelte Hügel, die an ihren Abhängen aus den rothen Knollenmergeln, hier das oberste Schlußglied der Keuperformation bildend, bestehen, während die Kuppen dem untersten Glied der Liasformation (schwarzer Jura), dem gelben Liassandstein (Buchstein) angehören. Die Verbreitung der Keuperformation ist sehr beträchtlich und nimmt nicht nur den nordöstlichen und nördlichsten Theil des Bezirks (einen Theil der Löwensteiner Berge und ihrer Ausläufer) zusammenhängend in voller Ausbildung ein, sondern erscheint auch, getrennt von der zusammenhängenden Keupermasse, in der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Marbach. H. Lindemann, Stuttgart 1866, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMarbach0027.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)