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noch mehr als 1/3 der Markung in fremden Händen. Auf die Bitte der Gemeinde wurde ihr am 28. Februar 1632 von dem Herzog ausnahmsweise gestattet, diese Güter wieder einzulösen.

Die Kirche scheint die Mutterkirche einiger umliegender Orte gewesen zu seyn, und es waren, wie wir unten sehen werden, mehrere Höfe zu Ohmden, Aichelberg und andern Orten dahin eingepfarrt. – Graf Ulrich von Württemberg übergab 1426 den Kirchensatz dem Kloster Adelberg, und erhielt dagegen von ihm dessen Rechte an Faurndau, worauf die Pfarrei dem Kloster einverleibt wurde. Im Jahr 1433 stellt ein bischöflicher »Succollector fructuum et prouentuum aliorumque jurium camerae apostolicae debitorum« eine Bescheinigung aus für die Annata primi anni parochialis ecclesiae in H. eidem monasterio (Adelberg) incorporatae. Die Reformation scheint einige Jahre später als in Kirchheim vollzogen worden zu seyn, denn erst am 16. Juni 1540 verzichtet Ludwig Messerschmied, bisher Pfarrer zu Holzmaden, wegen Alters „auch anderer bewegenden Ursachen“, auf die Pfarrei, und wird dagegen vom Herzog in das Kloster Maulbronn aufgenommen, wo er „gleich Andern“ verpflegt werden solle. Überdieß erhielt er jährlich 6 fl. zu Badgeld.

Die Markung ist, wie oben S. 33 bemerkt, reich an Liasschiefergruben und Versteinerungen in denselben; dort S. 36 ist auch der hier vorkommenden Pechkohle und des Schwefelkieses gedacht.


8. Gemeinde Jesingen,

ev. Pfarrdorf mit 977 ev. und 1 kath. Einw., liegt frei in der Kirchheimer Thalebene, an der Straße nach Göppingen und wird von der Lindach durchflossen. Kirchheim, Weilheim, Ohmden und Holzmaden sind ganz nahe und durch gute und ebene Straßen mit Jesingen verbunden. Der Ort gehört zum Kameralamt Kirchheim und in die III. Klasse. Der große Zehente und ein Theil des Heu-Zehentens gehört dem Staate; den andern Theil des letztern und den

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_200.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)