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2 Küfer, 16 Leineweber, 1 Lumpensammler, 2 Maurer, 4 Metzger, 2 Nagelschmiede, 1 Seiler, 2 Schneider, 1 Schuhmacher, 1 Säckler, 3 Sattler, 1 Siebmacher, 2 Schreiner, 3 Schuhflicker, 1 Wagner und 3 Zimmerleute. Die Wasserwerke wurden oben aufgezählt. Schildwirthschaften sind 3 vorhanden.

Die Weberei wird auf etwa 20 Stühlen betrieben; sie war früher von Bedeutung, hat aber in neurer Zeit wegen Mangels an Absatz gelitten. – Das Gemeindewesen ist in Ordnung. Der Gemeindewald ist 4247/8 M. groß.

Die Pfarrei, deren Alter nicht ermittelt werden kann, ist mit 1 Pfarrer, besetzt. Die Frühmeßpfründe, welcher schon im 14. Jahrhundert Erwähnung geschieht, wurde 1536 bei der Reformation aufgehoben. Im 30jährigen Kriege, von 1635 bis 1637, wurde die Pfarrei mit Schopfloch und dann mit Oberlenningen vereinigt. Nach ihrer Wiederbesetzung 1637 wurden ihr bis 1666 die Alporte Böhringen, Zainingen, Donnstetten und Schopfloch als Filiale beigegeben. Jetzt gehören zur Parochie die Filiale Krebsstein und Schlattstall. Das Patronat hat der Staat mit dem Orte erworben. Die Pfarrbesoldung ist, wie oben S. 131 bemerkt, verwandelt.

Auf einem Berge, zur Rechten des nahen Schloßberges, stand einst das Kloster zum Heiligenberg, dessen Wappensiegel, Maria mit dem Jesuskinde in einem Strahlenkranze vorstellend, mit der Umschrift: „conventus in Guottenberg“ im J. 1827 auf einem Acker gefunden wurde. Von demselben sind nur dürftige Nachrichten auf uns gekommen. Die Frühmeßpfründe zu G. kauft 1456 eine Wiese, gelegen bei „vnser lieben Frawen zum Heiligenberg.“ Im J. 1482 kommen Franciscanermönche und eine Capelle, gelegen unter dem Schloß Gutenberg, genannt zum Heiligenberg, vor. Frau Dorothea von Neuhausen, geb. v. Baldeck, stiftet 1505 33 fl. 9 Sch. 4 H. „in das Gotteshaus vnser l. Frawen, der Observanz des dritten Ordens S. Francisci vff dem Hailigenberg bei Gutenberg dem Schloß,“ und wird sofort von dem Ordensprovinzial „als eine geistliche Mitschwester“ aufgenommen. Nach einer andern Nachricht hätte das Klösterlein anfänglich Waldbrüder enthalten, die erst 1497 in

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_187.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)