Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

bis 1379 mehrere Güter und Gülten zu Dettingen an das Kl. Kirchheim. Conrad von Schloßberg fiel 1377 in dem Treffen bei Reutlingen auf württemb. Seite. Nach ihnen treffen wir hier zu Anfang des 15. Jahrhunderts die vorgenannten Schilling. Da aber Wolf Schilling für die Eigenmachung des Kirchensatzes das Schloß der Herrschaft Hohenberg (Österreich) zu Lehen auftrug, so ist zu schließen, daß die Burg bis dahin sein freies Eigenthum gewesen war. Nach den Schilling wurden die v. Grafeneck mit dem Schloßberg belehnt. Im Bauernkriege floh Niclas v. G. auf die Burg Hohenneuffen, worauf am 3. Mai 1525 der Schloßberg von den Bauern geplündert und verbrannt ward. Niclas klagt 1526 darüber: seine Mutter sey mit Gunst Erzherzogs Sigmund von Österreich darauf verwiesen worden, indem das Schloß von der Grafschaft Hohenberg zu Lehen rühre, und schlägt den Schaden zu 2000 fl. an. Den v. Grafeneck wurde das Gut 1539 für ein der tyrolischen Kammer aufgegebenes Kapital von 1000 fl. geeignet. Claus v. G. verkaufte den Burgstall sofort an die v. Ow, von denen er an die Späth v. Sulzburg kam, die ihn noch 1624 besaßen. Außer den eigentlichen Schloßgütern scheinen keine Rechte mit dem Gute verbunden gewesen zu seyn.

Burg und Dorf Mannsberg. Von beiden ist kein Überbleibsel mehr vorhanden. Einige Baumgüter und Waldstücke auf der Markung, südwestlich von Dettingen, heißen noch jetzt „Mannsberg,“ und ein kleiner Bezirk in diesen Wäldern wird noch „Burschel,“ wohl gleichbedeutend mit Burgstall, genannt.

1350 verkauft Hans der Küfer dem Kl. Kirchheim eine Gülte aus einem Gute, „das da ze Mannsberg gelegen ist“, und 1415 veräußert Burkhard v. Mannsberg demselben Kl. eine Gülte aus „Brosämlis Lehen ze Mannsberg,“ worein 42 Tagwerk Güter gehörten, die „an den Kuntzerbrühel vnd an Tettinger Mark vnd anderthalben an den Hagacker vnd an das Bol“ stießen. 1634 waren noch zwei Bauernhöfe übrig; im dreißigjährigen Kriege gieng das Dörflein vollends ein. Die Burg aber war schon 1535 verfallen und im Eigenthum der Gemeinde Dettingen. Die Mannsberge (s. oben) treten fast immer als teck’sche Ministerialen auf. Der letzte aus dem Geschlechte scheint Vollmar gewesen zu seyn, welcher 1450–1492 vorkommt. Ihr Wappen war ein Schild von weißen und schwarzen Wecken, wie Brettsteine; über demselben zwei eben so geweckte Flügel.

Das Schloß Tiefenbach. Dieses ist so ganz verschwunden, daß selbst die Stelle nicht mehr bezeichnet werden kann, wo es gestanden. Es soll in dem nahen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_183.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)