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Bis zum Jahre 1813 gehörte dieser „Kammerort“ zum O.A. Tübingen.

Ein hiesiges Geschlecht waren die von Tischingen; in der Mitte des 13. Jahrhunderts lebte ein Heinrich von Tischingen, im Jahre 1296 dessen Sohn Johannes (Schmid Urk. 201, vergl. Schmid Text 322. 367. 271).

Von fremden Familien waren noch die Herren von Ow hier begütert. Reinhard, Conrads sel. Sohn von Calw und Volkarts von Ow Tochtermann, nennt sich den 20. Okt. 1315 „von Pfäffingen“ (Mone Zeitschr. 5, 456). Marquard und Hermann von Ow machten im Jahre 1346 an das Kloster Bebenhausen und Heinrich von Ow 1349 an die Kirche in Pfäffingen Veräußerungen hiesigen Besitzes.

Eines der hiesigen Schlösser brannte den 10. September 1598 ab.

Das Patronat über die hiesige Kirche, wozu ein Hof in Altingen gehörte, stund dem Kloster Blaubeuren zu, welches am 17. Jan. 1359 sich die Kirche incorporiren ließ (Scheffer 26), aber am 21. Febr. 1378 diesen Besitz an Theoderich Last, Dekan der Kirche in Speier, für 500 fl. veräußerte (Cleß 2a, 282), wozu der Bischof Heinrich von Konstanz am 15. März d. J. seine Bestätigung ertheilte. Später jedoch erhielt Blaubeuren diese Kirche zurück und ließ sich solche abermals incorporiren. Mit dem Kloster Blaubeuren kam das Patronat an Württemberg, wie es denn auch heut zu Tage der Krone zusteht.

Hiesige Besitzungen in Händen des Klosters Bebenhausen kommen schon am 8. März 1229 vor, in der Bestätigungs-Bulle Pabst Gregors IX. für das genannte Kloster.


Poltringen,
Gemeinde III. Klasse mit 643 Kath. und 7 Evangel. Einwohnern. – Kath Pfarrei. Die Evangel. sind nach Reusten eingepfarrt.

Das Dorf Poltringen, mit einem dem Freiherrn von Ulm gehörigen Schloß, hat eine angenehme, gegen Norden geschützte Lage in dem schmalen Ammerthale, welches sich unterhalb (östlich) des Dorfs zu einem üppigen Wiesengrunde erweitert, an den sich fruchtreiche, ganz leicht ansteigende Ackergelände anlehnen, während zunächst des Orts die Muschelkalkthalwände noch ziemlich stark ausgesprochen sind. Durch das Dorf fließt die zu einem Flüßchen herangewachsene, muntere Ammer, welche am östlichen Ende des

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_275.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)