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Am 12. Mai 1292 verkauften drei Brüder, zwei gleichnamige Dietrich und Johannes, Söhne Dietrichs, Schultheißen von Herrenberg, den Ertrag ihrer Güter in Nebringen an das Kloster Bebenhausen, wozu Pfalzgraf Rudolf als ihr Dienstherr seine Zustimmung ertheilte (Schmid 273). Den 24. Febr. 1302 gab Konrad, der Schultheiß von Herrenberg, alles, was er zu Nebringen hatte, demselben Pfalzgrafen im Tausch zu eigen (Schmid Urk. 90).

Bei der Theilung im pfalzgräflich tübingischen Hause, am 23. Febr. 1334 kam „Nebringen, Leute und Gut, mit aller rechter Zugehörde und Gewaltsamen“ an den Pfalzgrafen Rudolf (Schmid Urk. 165).

An Württemberg gelangte der Ort mit Herrenberg den 10. Febr. 1382 (die württ. Einkünfte im Jahre 1383 s. bei Schmid 501).

Den hiesigen Zehenten überließen im Jahre 1438 die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg dem Kloster Hirschau durch Tausch.

Genanntes Kloster ließ die Pfarrei, an welcher auch eine Frühmeßpfründe bestund, durch einen Mönch versehen. Nach der Reformation wurde diese Pfarrei zu Thailfingen geschlagen.


Nufringen,


Gemeinde II. Klasse mit 1281 Einwohnern, worunter 2 Katholiken. – Evang. Pfarrei, mit dem Filial Rohrau; die Katholiken sind nach Altingen eingepfarrt.

Das mittelgroße, ziemlich unregelmäßig gebaute Dorf liegt eben am Saume des sog. Gäus; etwa 1/8 Stunde südlich desselben erhebt sich die bewaldete Terrasse des Schönbuchs und bildet einen freundlichen Hintergrund für die Ansicht des Dorfs, die wegen des Mangels an Obstbäumen etwas kahl ist und nicht viel Malerisches darbietet. Durch den Ort führt die von Stuttgart über Böblingen herkommende, frequente Landstraße zu der 3/4 Stunden südwestlich gelegenen Oberamtsstadt; überdieß gehen noch Vicinalstraßen nach Gärtringen und Rohrau, welche Nufringen mit der Umgegend in Verbindung setzen. Die im ländlichen Styl meist aus Holz erbauten und mit steinernem Unterstock versehenen Wohnungen haben häufig ein wohlhäbiges Ansehen, und die Ortsstraßen, namentlich die Hauptstraße, sind gut unterhalten und theilweise gekandelt. Gutes Trinkwasser liefert in Fülle ein laufender Brunnen am Rathhaus, außer diesem bestehen noch 12 Schöpf- und Ziehbrunnen, welche beinahe das ganze Jahr hindurch Wasser haben.

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Herrenberg. Eduard Hallberger, Stuttgart 1855, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHerrenberg_243.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)