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3) Den Zehnten von Thalheim, als Würzburgisches Lehen, sammt dem sogenannten steinernen Hause, was im Jahre 1597 an Valentin und Dietrich Echter von Mespelbronn um 24.500 fl. verkauft worden ist.
4) Das Allodium, welches später durch Erbschaft an die Edlen von Vohenstein gekommen, weil Christof von Thalheim im Jahre 1574 und Johann Ulrich von Thalheim im Jahre 1605 ohne männliche Leibeserben gestorben sind. (Mit einem Gute zu Nordheim war 1556 Reinhard von Thalheim, 1561 Hans Ulrich von Thalheim von dem Bisthum Worms belehnt worden.)

Christof von Thalheim war ein Sohn des Joachim von Thalheim und dessen Hausfrau Margarethe von Reinach. Ihn beerbte in allodio seine Mutter und seine Schwester Christina von Thalheim, welche einen Edlen von Lyher ehelichte, in den Lehen aber Hans Ulrich von Thalheim. Dieser hinterließ eine einzige Tochter, welche an Hans Dietrich von Renningen, später 1632 an Phil. von Helmstadt verheirathet war. Sie starb als Wittwe 1644 in Heilbronn und wurde von ihrer Tante Cath. von Thalheim beerbt, die an Christof von Vohenstein verheirathet war, mit dem sie Joh. Phil. und Joh. Albrecht von Vohenstein erzeugte.

So ging ein Theil des Allods der Thalheimer an die von Vohenstein zu Adelmannsfelden über. Mit Joh. Ludw. starb 1737 der Mannsstamm der von Vohenstein aus. Alloderben waren die Frauen von Raknitz, von Varenbüler und andere, von welchen der Ritterhauptmann Philipp von Gemmingen-Guttenberg 1772 5/6 um 25.000 fl. erkauft hat.

Außer diesen Besitzungen bestanden in Thalheim noch folgende:

a. Das untere Schloß, welches im Jahre 1440 zwei Zweige der Edlen von Sturmfeder bewohnt haben. Sie waren Ganerben. Am 5. Dezember 1415 trug Schwigger Sturmfeder an den Grafen Eberhard von Wirtemberg wegen genossener Gnade, Hilfe und Schirms seinen Theil an der Burg Thalheim zum Lehen auf und verschrieb ihm die Öffnung.
Den anderen Theil besaß als Allod Ursulas Vater, bis ihn 1512 Eberhard von Frauenberg erkaufte, dessen Urgroßvater Hans von Frauenberg den Lehenantheil mit Ursula von Sturmfeder erheirathet hatte. Schwigger Sturmfeder hatte nämlich seinen Antheil am Schloß und sich am 16. August 1442 an den Grafen Ulrich von Wirtemberg für Geld in ein Leibgedinge übergeben, weswegen der Graf nach dessen Tode seinen Tochtermann damit belehnte.

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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 339. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_339.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)