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gegeben hatte, erst am 18. Juni 1804 von der württembergischen Regierung aufgehoben wurde.[1]

Im Jahr 1279 kam ein Vertrag der Heilbronner Commende mit einem Regensburger Bürger zu Stande, 1288 war Bruder Kraft von Krautheim Commenthur, 1290 Arnold von Saunsheim, 1291 Graf Kraft von Hohenlohe und 1293 ward das Dorf Sontheim dieser Commende geschenkt (Jäger 1, 122). Am 24. Juni 1297 schenkte Ritter Diether von Sternenfels derselben das Patronatrecht der Kirche zu Kirnbach, was Pabst Bonifaz VIII. 1298 bestätigt hat.[2]

Unter dem Kaiser Friedrich II. erhielt Heilbronn ums Jahr 1220 Stadtrechte und Mauern. (Stälin, württemb. Gesch. 2, 663. Anm. 2). Es wurde mit hohen Mauern und tiefem Stadtgraben umgeben. Drei Thorthürme beschützten die Eingänge, und fünf Thürme die übrige Stadtmauer, wozu später (1392) der viereckigte Thurm, 1482 der Lohthorthurm und vier Casematten gekommen sind.

Die Mauern und Thürme wurden aus großen gebuckelten Steinen erbaut. Am alten Wasserthore war eine sogenannte hohe Krähe angebracht, deren schnabelähnliche Balken dazu dienen sollten, anstürmenden Feinden die Köpfe zu zerschmettern.

Der Neckar schützte die westliche Seite der Stadtmauern, ein wasserreicher Stadtgraben die übrigen.

Diese großartige Befestigung beweist, daß Heilbronn schon frühe viele Einwohner gehabt hat, die theils durch Grundbesitz, theils durch Handel und Gewerbe wohlhabend waren. Die starken Mauern boten erwünschten Schutz den allhier gegründeten mehreren Klosterhöfen und den 1272 angesiedelten Bettelmönchen (Minoriten).

1273 kam Rudolf von Habsburg auf den deutschen Kaiserthron, welchem Heilbronn viel zu danken hat. Er war oft in Heilbronn, 18. Jan. 1283, 27. Aug. bis 11. Sept. 1284, 18.–27. Nov. 1287, 3.–18. Dec. 1288, 4. April 1289 (Stälin 3, XII. XIII.), nahm die Stadt in Schutz, ließ die Befestigungen verstärken


  1. Übrigens hatte schon Kaiser Karl IV. am 10. Mai 1454 dem Rath in Heilbronn das Recht ertheilt, Übelthäter aus dem deutschen Ordenshaus zu nehmen (Lünig, Reichsarchiv 13, 894).
  2. Besitz- und Rechtsstand der deutschen Commende in Heilbronn zu Anfang des 18. Jahrhunderts, siehe im Archiv für Geschichte, Genealogie. Stuttg. 1846. 1, 331–334.
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Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)