Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

oben Plattform mit Zinnen und der Götzenthurm wird von Trompetenbäumen u. s. w. umrankt.

Seit 1803 erhielt Heilbronn moderne Straßen in seinen Vorstädten, größere Reinlichkeit in der alten Stadt, mehr Luft und viele Zugänge, und die hohen rauchenden Kamine der Fabriken verkünden jetzt weithin, daß Heilbronn eine Fabrikstadt geworden ist.


Öffentliche Plätze

sind: der Markt, welcher ohne die Marktstraße 11/8 Morgen 3,6 Ruthen Flächenraum hat, und der Kirchbronnenplatz, zwischen welchen die Kilianskirche liegt, der Kieselmarkt beim Fruchthaus, der Hafenmarkt, das Kirchhöfle.

Hiezu kamen in diesem Jahrhundert: der Kiliansplatz nach Abtragung eines Gartens, 1834; der Salzhausplatz, nachdem im Dezember 1839 das Salzhaus abgebrochen war; der Bollwerksplatz durch Abtragung des Bollwerks und Versetzung einer Wagenhütte an den Viehweg; der Platz, von dem 1842 das kleine Bollwerk entfernt worden ist; der obere Backhausplatz, an der Stelle eines Privatgartens.

Ein sehr großer Platz an der nördlichen, östlichen und südlichen Seite der Stadt ist durch Ausfüllung des Stadtgrabens gewonnen worden.


Beschreibung der einzelnen Gebäude.

I. Kirchen:

1) die evangelische Hauptkirche zu St. Kilian.

(Literatur: Titot, Beschreibung und Geschichte der evangelischen Hauptkirche zu Heilbronn, 1833. Intelligenzblatt von Heilbronn vom 9. Aug. 1847 Nr. 183 und Tagblatt vom 23. Nov. 1847 über die Orgel. Evangel. Kirchenblatt für Württemberg Nr. 17 vom 11. Juni 1845. Kallenbachs Beschreibung vom 1. Jan. 1846 im Heilbronner Tagblatt. Kunstblatt zum Morgenblatt v. 1827 Nr. 80, 81, v. 1828 Nr. 8, 54, 55, v. 1845 Nr. 91.)

Georg Kallenbach gibt dieser Kirche die zweite Rangklasse und stellt sie der Lorenz- und Sebaldskirche zu Nürnberg sowie den Cathedralen zu Augsburg und Regensburg zur Seite.

Sie ist 250 Schuhe lang und 72 Schuhe breit. Das Hauptschiff ist 54, das mittlere Chor 61 Schuhe hoch. Nach einer Inschrift am Thurme wurde der Grundstein anno 1013 gelegt. Es wurde aber lange Zeit daran gebaut; noch sind Ablaßbriefe dat.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_167.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)