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Bonfeld, Fürfeld, Happenbach, Sontheim, Thalheim und Untereisesheim.

In der Oberamtsstadt besteht eine Kleinkinderschule seit 1. Sept. 1837 mit 2 Lehrerinnen. Sie wird seit 23. Oct. 1839 Sophienpflege genannt, hat einen Geldgrundstock von 6931 fl. und die Stadtgemeinde überläßt der Anstalt einen Garten, die Stiftungspflege bestreitet die Kosten für Schullocal und Heizung.

In der Heilbronner Katharinenschule, im Jahr 1817 gegründet, erhalten 20 Mädchen im Nähen und 60 im Stricken durch eine Lehrerin Unterricht. Der Geldgrundstock beträgt 5565 fl.


b. Wohlthätige Anstalten.
α Für den ganzen Oberamtsbezirk

besteht seit dem Theurungsjahr 1817 in Heilbronn eine Oberamtsleitung des Wohlthätigkeits-Vereins unter der Centralleitung des Wohlthätigkeits-Vereins in Stuttgart.

Derselbe hat anfänglich eine große Energie entwickelt und Industrieschulen, Suppen-Anstalten u. s. w. in den meisten Gemeinden ins Leben gerufen. Die letzteren sind ganz, die Schulen theilweise wieder eingegangen, als die 1820ger Jahre sehr große Wohlfeilheit gebracht hatten.

Nur in den Theuerungsjahren 1847 und 1854 war wieder eine größere Thätigkeit der Oberamtsleitung nothwendig. In guten Jahren beschränkt sich dieselbe darauf, Gaben der Centralleitung an die ärmeren Gemeinden des Oberamts zu vermitteln.

Die Oberamtspflegkasse gibt Beiträge in die Unterstützungskasse für arme Handwerksbursche, und 150 fl. für die arme Gemeinde Hapenbach.

Die Oberamts-Versammlung rief auch seit dem 11. August 1851 eine Oberamts-Spar- und Hülfsleihkasse ins Leben, unter Aufsicht der Amts-Versammlung und theilweiser Garantie der Oberamts-Corporation. Diese Anstalt steuerte dem Wucher, der vorher bei dem Ankaufe von Güterzielern getrieben worden, gibt Pflegern Gelegenheit auch kleine Summen zinstragend anzulegen, Geldbedürftigen Anlehen zu machen, die sie nach und nach abtragen können und fördert dadurch den Sinn für Sparsamkeit. In jedem Orte sind Sparpfleger aufgestellt, welche ganz kleine Ersparnisse übernehmen, und dem Kassier auch wenige halbe Gulden übergeben dürfen.

Außerdem befindet sich in Heilbronn ein Agent der württembergischen

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 124. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_124.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)