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den Weinbergen, wo trockener Sandsteinboden ist, trifft man auch die giftige Kreuzotter (Pelias Berus), braungelb mit dunkeln Zeichnungen (nie die schwarze Varietät), an. Im Sommer 1850 wurde eine sogar an der Knabenschule erlegt, die wahrscheinlich mit Holz dorthin geführt worden war. Während andere Schlangen dem Menschen schnell zu entfliehen suchen, bleibt diese gefährliche Schlange in Spirallinien zusammengerollt liegen und züngelt mit senkrecht aufgerichtetem Kopfe nach dem Menschen, der sich ihr nähert, was der Verfasser selbst schon beobachtet hat.

Im Septbr. 1856 wurde eine noch sehr junge Schildkröte im Stadtgraben beim viereckigen Thurme gefangen, die dann noch vier Monate gelebt hat. Sie war wahrscheinlich entlaufen oder als Ei dorthin gekommen.

Die Fische sind zahlreich vertreten.

Die Bäche enthalten Grundeln (Cobitis barbatula), Gruppen (Cottus Gobio), die Pfelle (Cyprinus Phoxinus), selten Forellen (Salmo Fario); die Seeen Karpfen (Cyprinus Carpio), Schleihen (Tinca vulgaris), Schuppfische (Squalius Dobula), Rothaugen (Scardinius erythophtalmus), Bitterling (Rhodius amarus).

Im Neckar kommen außer den genannten Fischen vor: am häufigsten der Weißfisch (Chondrostoma Nasus) und die Blecke (Alburnus lucidus); ziemlich häufig der Bärschig (Perca fluviatilis), die Barbe (Barbus fluviatilis), die Äsche (Coregonus Thymallus), die Hasel oder Hopfer (Squalius lepusculus), Silberling (Alburnus dobuloides), Spiegelkarpfe (Cyprinus rex Cyprinorum), Gräßling (Gobio vulgaris), Breitbleck (Alburnus bipunctatus), Stichling (Gasterosteus aculeatus), Hecht (Esox Lucius), Karausche (Carassius vulgaris), Rothfloßer (Leuciscus rutilus).

Selten ist die Aalruppe (Lota vulgaris); sehr selten sind der Kaulbarsch (Acerina vulgaris), die Brachse (Abramis Leuckarti), Siebold’s Abramidopsis, Bresam (Abramis Brama) und das Flußneunauge (Ammocoetes branchialis).

Aus der Nordsee steigen herauf der Aal (Anguilla vulgaris), selten das Meerneunauge (Lamprete, Petromyzon marinus), der Maifisch, Mutterhäring (Clupea Alosa), sehr selten der Salm (Salmo Salar) und am seltensten der Stör (Acipenser Sturio).

Bei Heilbronn wurde schon ein Hecht von 48 Pfund, ein Karpfen von 18 Pfund, 1790 ein Rheinlachs (Salme) von 36 Pfund,

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Dr. Heinrich Titot: Beschreibung des Oberamts Heilbronn. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1865, Seite 040. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeilbronn_040.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)