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führten diese Herren zwei schwarze Querbalken im weißen Schilde. Das Geschlecht erlosch im J. 1307 mit Degenhard, Bischof von Augsburg 1303 — 1307. (S. die Belege und das Umständlichere in Stälin, Wirt. Gesch. Bd. 2.)

Mit Aussterben des Hauses Hellenstein fiel seine Herrschaft dem Reiche heim, worauf K. Albrecht Hellenstein (castrum imperii Hellestain) zur Pfandsurrogation benützte, um die Burg Herwartstein, bei welcher er das Kloster Königsbronn gründete, vom Pfandnexus gegen Rechberg loszumachen. [1] Hellenstein wurde übrigens im J. 1333 (Steinhofer 2, 213) zum Reiche eingelöst, was mit dem zugleich verpfändeten Böhmenkirch nie der Fall war, aber bald wieder ausgegeben, und zwar den 21. Mai 1351 von K. Karl IV. den beiden Grafen Ulrich von Helfenstein, Brudersöhnen, zu einem edeln Erblehen überlassen. (Das Umständlichere und den weiteren Verlauf, auch die Ankunft an Württemberg s. beim allgem. Theile.)

Um die Burg Hellenstein, auf einem Boden, wo ohne Zweifel früher eine römische Niederlassung gestanden hatte, bildete sich allmählig die jetzige Stadt Heidenheim; die erste gleichzeitige [2] Nennung ihres Namens, welche sich erhalten hat, ist vom J. 1323 (s. S. 123), wenn sie gleich damals schon längst bestanden haben mag. K. Karl IV. erhob Heidenheim zum Marktort, mit dem Recht, Sonnabends einen Markt zu halten, Prag, Dienstag nach unser Frauen Tag 1356 (Origin. in Heidenheim).[3] Auch K. Sigismund ertheilte im J. 1434, nächst Sontag nach St. Ilgentag, dem „Städtle“ Heidenheim einen Wochenmarkt auf Mitwoch und alle Jahr drei Jahrmärkt (Orig. ebendaselbst). Im J. 1468 bestätigte dieß Herzog Ludwig

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_138.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. 1312. 29. März erneut K. Heinrich VII. in Pisa dem Albrecht von Rechberg die in einem Überfall verloren gegangene Pfandverschreibung der Burg Hellenstein, die ihm K. Albrecht im J. 1307 nebst Heidenheim und Böhmenkirch für 800 Mark verpfändet hatte, als er die ihm (dem von Rechberg) um diese Summe versetzte Burg Herwartstein von Graf Ulrich von Helfenstein erkauft und das Cistercienserkloster daselbst errichtet hatte (Urk. in Rinks handschr. Geschichte des Hauses Rechberg). K. Ludwig der Baier bestätigt den 6. Dez. 1322 in Augsburg dem Albrecht von Rechberg die Pfandschaften der Güter in Hellenstein, Heydenheim und Paumkirchen, welche ihm K. Albrecht versetzt und K. Heinrich bestätigt hat (Oefele I, 742).
  2. Tubingius bei Sattler Grafen 4, 301, 2te Ausg. excerpirt schon z. J. 1108 eine Schenkung an Kl. Blaubeuren ad Haidenheim. Eberhardus decanus de Heidenhein in e. Kl. Kaisersheimer Urk, v. 1216 (Orig. in Münch.) gehört wohl nicht hieher, sondern nach Heidenheim am Hahnenkamm.
  3. Im J. 1365 soll Heidenheim von K. Karl IV. die Erlaubniß erhalten haben, Stadtmauern zu bauen.