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47 Linnen-, 21 Baumwollenweber, 3 Windenmacher, 3 Winterschuhmacher, 2 Ziegler, 16 Zimmerleute, 2 Zinngießer, 3 Zuckerbäcker.

Besonders hervorzuheben sind die Tischler, Kammmacher, Schlosser und Seiler, welche vorzügliche Waaren liefern, und sich bei der 1842 in Heidenheim stattgehabten Industrieausstellung vor Andern ausgezeichnet haben. Man bedauert, daß die ersteren einen Antrag des Gewerbvereins, ein Meubelmagazin in Heidenheim zu errichten, abgelehnt haben.

Auch verdienen die rühmlichst bekannten Hafnerwaaren Erwähnung. Eine Steingutfabrik ist im Entstehen begriffen.

Aufgehoben sind ein Eisenschmelzofen und ein Eisendrahtzug, die seit Jahrhunderten bestanden, und von welchen der letztere schon in den 1790ger Jahren eingieng, der erstere aber 1819 seine letzte Campagne beschloß. (Im J. 1822 wurden die zum Schmelzofen gehörigen Gebäude und Güter für 11.500 fl. an die Stadt verkauft.) Eine Schrotgießerei, welche auf dem Ottilienberg 1831 eingerichtet wurde, besteht zwar noch, jedoch in schwachem Betrieb.

Nebengewerbe lassen sich, außer den oben im allgemeinen Theil S. 84 angeführten, keine besondere namhaft machen.

Wegen des lebhaften Handelsverkehrs ist ebenfalls das oben S. 84 Gesagte nachzusehen. Es finden sich hier 14 Handlungen mit 14 Gehülfen.

Die Durchfuhr auf den die Stadt durchkreuzenden Landstraßen von Nürnberg und Nördlingen, Ulm, Lauingen, Dillingen und Augsburg, und der nunmehr vollendeten Straße durch das Stubenthal nach Göppingen und dem ganzen württ. Unterland ist bedeutend; letztere wird sehr stark von Getreidefuhren frequentirt. In früheren Zeiten, ehe Württemberg seinen einheimischen Salzreichthum aufgeschlossen hatte, war dieses Produkt ein sehr wichtiger Gegenstand der Durchfuhr aus Bayern; andererseits bezogen die bayrischen Gegenden, und namentlich die Klöster, ihre Weine aus Württemberg, was jetzt ebenfalls aufgehört hat. Heidenheim war ein Zwischenplatz für den Salz- wie für den Weinhandel. Herzog Friedrich errichtete im J. 1599 einen eigenen Weinmarkt, und H. Johann Friederich im J. 1618 einen Salzmarkt, welche übrigens schon frühe erloschen. Bemerkenswerth ist, daß ungeachtet des in früheren Zeiten so sehr lebhaften Leinwandverkehrs, doch die Garnmärkte, welche in der Woche zwei Mal zu halten die Stadt von H. Friedrich 1599 privilegirt worden war, doch nie in Aufnahme kommen konnten, wie auch jetzt noch kein Wochenmarkt für Viktualien gedeihen will. Um so wichtiger ist der wöchentliche Fruchtmarkt oder die sogenannte Schranne, s. oben S. 85. Der Verkehr auf

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_130.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)