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welche sie durchschneidet, ausgeworfenen zahlreichen Pflastersteine bezeichnet. Wenige hundert Schritte links von dieser Straße wurde ein römischer Denkstein aufgefunden; auch fanden sich rechts hart am Weg Überreste von gegypsten Zimmerwänden. Aus dem obern Hainthal zieht sich die Straße den Wald Brandhau hinan, durchschneidet die Straße von Giengen nach Oggenhausen auf der Markungsgrenze dieser beiden Orte, geht am südwestl. Saum des Waldes Röthenberg vorüber in den Wald Kürnberg, in einer Entfernung von 400–500 Schritten südwestlich am Schratenhof vorbei, und zielt in ihrer schnurgeraden südöstlichen Richtung gerade auf den bayrischen Ort Faimingen an der Donau. Am schönsten erhalten zeigt sie sich auf der Hohenmemminger Markung, wo sie einen etliche und 30’ breiten Erdaufwurf bildet, auf welchen ein c. 18’ breites und beinahe 1’ hohes Pflaster von aufwärts stehenden, theils behauenen, theils regelmäßig gebrochenen Steinen aufgesetzt ist. Ein kleineres Beschläge oder ein Sandlager ist nicht zu bemerken; nur die Lücken zwischen den größeren Steinen sind mit kleineren ausgefüllt. Wo die Markungen von Hohenmemmingen und Sachsenhausen mit der des bayrischen Dorfes Bachhagel zusammenstoßen, erreicht die Straße die Landesgrenze und bildet dieselbe auf 1/2 Stunde Länge, bis sie 3/8 St. östlich von Sachsenhausen ganz ins Bayrische übergeht. In dieser Gegend finden sich viele Spuren von Erdaufwürfen, Verschanzungen, Urnen, Gebeinen, Waffen etc., so daß man hier den Schauplatz einstiger kriegerischer Auftritte anzunehmen Grund hat. – Unsicher ist die Annahme eines Arms dieser Römerstraße, der über Oggenhausen nach Nattheim und dem Härdtfeld geführt haben soll.

Eine andere Römerstraße geht von Heidenheim aus anfänglich ganz in der Richtung der jetzigen Nattheimer Straße, zieht sich aber unweit der Schnaitheimer und Nattheimer Markungsgrenze links das Ländlethal hinauf, läuft nicht, wie sonst die Römerstraßen, auf den Höhen, sondern auf den Thalmädern als ein unverwüstlicher hoher Damm

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_117.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)