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der Burgmannen, an Lupold, Küchenmeister v. Nordenberg um 1300 Pfd. Heller verkaufte. Im J. 1314 besitzt sie Heinrich von Nordenberg, Lupolds Sohn, und seine Gattin Elisabeth, Schenk Friedrichs v. Limpurg Schwester (Prescher a. a. O. II. S. 384). 1341 und 1345 Walther und 1353 Lupold die Küchenmeister v. Bielrieth; 1359 aber verkaufte Dietrich Küchenmeister, unter Verzichtleistung Hermanns v. Neuenstein auf seine Ansprüche, die Burg mit den Burgmannen, nachdem jene im J. 1323 den Grafen v. Henneberg und ums Jahr 1350 zuvor der Krone Böhmen zu Lehen aufgetragen worden war, an Graf Kraft v. Hohenlohe und mit dieser Veräußerung und einigen andern kleinern (s. Geislingen) verschwinden die Küchenmeister v. Nordenberg aus unserer Gegend. Im Jahr 1381 versetzten sie Kraft und Ulrich v. Hohenlohe für eine Schuld dem Philipp Eberhard v. Eltershofen; 1386 ging sie bei einer Erbtheilung unter den Grafen v. Hohenlohe an Graf Ulrich (von Brauneck) über, welcher sie sofort dem erwähnten v. Eltershofen an Zahlungsstatt überließ, der sie aber 1390 der Stadt Hall nebst allen Zu- und Eingehörungen verkaufte. Sie war noch 1386 mit Burgleuten, Thorwarten und Wächtern versehen. Die Stadt zerstörte sofort, wenn sie es nicht kurz zuvor gethan, die Burg, zog sich aber dadurch eine 3jährige Acht zu, die jedoch 1393 von König Wenzeslaus von Böhmen wieder aufgehoben wurde, nachdem er sich mit der Stadt wegen der ohne Einwilligung des Lehensherrn vollzogenen Zerstörung verglichen hatte (Prescher a. a. O. S. 383). Die 1390 ausgestellten Verzichtsurkunden der Söhne Philipp Eberhards v. Eltershofen, Heinrich und Eitel Eberhardt, und der Grafen Gottfried, Ulrich und Friedrich v. Hohenlohe auf alle ihre Ansprüche, die sie an die Veste Bielrieth nebst Zugehör gehabt hatten, und die 1396 stattgehabte wiederholte Verzichtleistung Ulrichs v. Hohenlohe gaben der neuen Erwerbung der Reichsstadt Hall größere Sicherheit, so daß sie schon 1399, Burgstadel und Capelle sich vorbehaltend, das Amt Bielrieth mit dem Burghof, vielen Gütern zu Cröffelbach und Hopfach, nebst Gericht und Keltern daselbst, zu Wolpertshausen, Atzmansdorf, Ritzeberg und Orlach an Hans v. Morstein und Beringer Nägelin verkaufen konnte, welche sich 1402 wegen ihrer Hälften verglichen und von deren Nachkommen die einzelnen Theile dieses Amtes zu verschiedenen Zeiten wieder veräußert wurden. So erwarb namentlich die Reichsstadt Hall von einem Nachkommen Beringer Nägelin Eberhards (Nagel) v. Eltershofen 1532 wieder das halbe Gericht Cröffelbach nebst Gütern und Gülten etc. Von der gebrochenen Burg wurden die brauchbaren Steine nach und nach anderwärts verwendet, die Capelle zu St. Ulrich mit ihrem Einkommen aber 1445 an St. Georgsaltar in

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0313.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)