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Orts-Etter unter Anlegung von Dohlen und Kandeln verbessert. Eschenau hat eine Mahl- und Säg-Mühle und eine Schildwirthschaft.

Im J. 1395 verkaufte Marx v. Nenningen mit seiner Hausfrau Catharina v. Tullau seine Güter an die v. Vellberg; ebenso verkauften 1475, 1477, 1486, 1487, 1488 und 1491 verschiedene zu Hall gesessene Edle und die Stadt Hall die ihrigen an Wilhelm und Conrad v. Vellberg. Diese vellbergischen Besitzungen kamen sofort 1595 wieder an Hall. Ein Gut mit Vogtei erwarben die Schenken zu Ober-Sontheim mit der Frühmesse zu Ober-Sontheim durch Tausch von Ellwangen. Dasselbe gehört daher noch zum Rentamte Ober-Sontheim.

d. Hausen, Weiler mit 237 ev. Einw., 17 Gemeinderechten und 700 M. vertheilten und 825/8 M. unvertheilten Allmanden und Waldungen. Dazu gehört das Fallhaus am Röschbühl. Hausen liegt an der Hall-Ellwanger Staatsstraße, 1/2 Stunde nordwestlich von Unter-Sontheim und hat eine Schildwirthschaft und eine Ziegelhütte. Es ist der Sitz des Schultheißen und zeichnet sich durch seine Viehmastung aus.

Der Ort gehörte einst ebenfalls den Edlen v. Vellberg. Theile davon kamen 1352 an Hug v. Vellberg, 1366 an Hans v. Vellberg, 1379 von Heinrich v. Vohenstein an Hug v. Vellberg und 1399 an Jörg v. Vellberg; 1505 aber gelangten von Schenk Gottfried v. Limpurg alle seine Güter, die von Hans v. Morstein herrührten, an Jörg v. Vellberg. Die Vellberge trugen das Rittergut Hausen von den Grafen v. Helfenstein zu Lehen, welche es nach dem Aussterben des vellbergischen Mannsstamms 1592 an die Echter v. Mespelbrunn verliehen; diese aber verkauften es am 13. Nov. 1606 an die Schenken v. Limpurg um 16.300 fl., worauf die Schenken nach dem Absterben der Grafen v. Helfenstein seit 1644 das Rittergut von Kurbayern zu Lehen trugen. Nach dem Absterben der Limpurge kam das Rittergut, das bis dahin zum limpurgischen Amte Ober-Sontheim gehört hatte, 1744 an den Grafen v. Bredow und von diesem 1746 an Brandenburg, von Markgraf Karl Friedrich v. Brandenburg aber (Prescher a. a. O. S. 414) 1753 an die Reichsstadt Hall, welche es 1760 in dem bei Vellberg zu erwähnenden Vergleich mit der Ritterschaft an dieselbe abtrat. Diese verkaufte es sofort an die Propstei Ellwangen, in dessen Amt Thannenburg es gehörte, von wo es an Württemberg überging und zugleich die kurbayrische Lehensherrschaft verlor.

Noch 1750 lag bei dem Dorfe ein 1/2 Mrg. großer See.

e. Merkelbach, Weiler mit 34 ev. Einw., Gemeinderechts- und Zehent-Verhältnisse mit Eschenau theilend, womit es nun eine Markung hat. Es liegt 3/4 St. nördlich von Unter-Sontheim in

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0291.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)