Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Für die Baumzucht ist das Klima nicht geeignet. Die Höhen des Bühlerthales enthalten einen Überfluß an Bausteinen. An Gewerben ist nur der Handel mit Frucht, Holz und namentlich mit Vieh zu erwähnen.

Die Gemeinde ist dem Forstamte Crailsheim zugetheilt. Der große Zehente zu Unter-Sontheim und Beilstein steht 1/2 wegen der Reichsstadt dem Staat und 1/2 der Stiftungspflege Stöckenburg, in Eschenau, Merkelbach und Schneckenweiler zu 5/6 dem Staat und 1/6 der Pfarrei Anhausen, in Hausen und Ummenhofen aber ganz dem Staat zu, mit Ausnahme von 4 Mrg. auf letzterer Markung, die der Stiftungspflege Stöckenburg zehenten. Ebenso verhält es sich auch mit dem kleinen Zehenten. Der Neubruchzehente gehört überall dem Staat. Die übrigen Gefälle gebühren dem Staate, der Stadtpflege und der Armenverwaltung Hall, der Stiftungspflege Stöckenburg und haller Privaten; in Eschenau ist das gemeinschaftliche Rentamt Ober-Sontheim betheiligt. An den Gefällrechten des Staats hat die Gemeinde seit 1817 den Capitalbetrag von 16.210 fl. 51 kr. abgelöst. – Filialien von Stöckenburg sind Eschenau und Schneckenweiler; die übrigen Parcellen gehören zur Pfarrei Unter-Sontheim, wo auch die Schule sich befindet. Durch die bei Sulzdorf und Thalheim erwähnte Anordnung hat der Gemeindeverband in neuerer Zeit eine Änderung erfahren. Sämmtliche Orte bildeten bis 1803 Bestandtheile des haller Amtes Vellberg; Hausen ausgenommen, das Eigenthum der Propstei Ellwangen und der Ritterschaft einverleibt war.

a. Unter-Sontheim, Pfarrdorf nebst Mettelmühle mit 191 Einwohnern, worunter 1 Kath., 21 Gemeinderechten, worunter 15 hall’sche, 3 vormals limpurgische und 3 ellwangensche, mit 70 Morgen 31/2 Vrtl. vertheilten und 26 Morgen unvertheilten Allmanden; liegt 21/2 Stunden südöstlich von Hall, in dem jedoch hier nicht sehr tiefen Bühlerthale, und grenzt mit seiner Markung an die Oberämter Gaildorf und Crailsheim. Hier tritt die Bühler in den Oberamtsbezirk ein. Unter-Sontheim ist an einen in das gedachte Thal hereinragenden Bergabhang angebaut und mit dem nur 1/4 Stunden entfernten, dem Oberamte Gaildorf angehörigen, Pfarrdorf Ober-Sontheim durch die Eingangs gedachte Vicinalstraße, welche durch den Ort führt, verbunden. Derselbe hat eine Kirche, zu allen Heiligen, ein Pfarr- und ein Schul-Haus und eine Schildwirthschaft mit Bierbrauerei. An der Kirche hat die vermögliche Stiftungspflege, am Pfarrhaus der Staat, am Schulhaus die Schulgemeinde die Baulast. Das Patronatrecht steht der Krone zu. Eingepfarrt sind neben Unter-Sontheim die Bewohner von Beinstein[s 1], Hausen, Merkelbach und


Anmerkungen Wikisource

  1. Beinstein ist offenbar eine Fehlschreibung des Verfassers. Gemeint ist wohl das weiter unten auf S. 290 erwähnte Beilstein, auf neueren Karten als Beilsteinmühle eingetragen.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0288.png&oldid=- (Version vom 27.8.2016)