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qui vulgariter nuncupatur Newenburg, juxta Geilwingen“ eine Kelter.

b. Erlach, Weiler mit 63 Einw., worunter 1 Kath., bestehend aus 6 althallischen Gemeinderechten mit 8 Mrg. 11/2 Vrtl. vertheilten und 65 Mrg. 1 Vrtl. unvertheilten Allmanden, hat eine offene freundliche Lage auf dem Berg nördlich, 1/2 Stunde von Gelbingen auf der Eltershofer-Ebene, und gewährt eine schöne Aussicht gegen Süden und Westen. Die von dem Gottesacker umgebene Kirche zum h. Kreuz ist geräumig und gut erhalten. Die Baulast hat der Staat wegen Comburgs. Sie war ehedem die Pfarrkirche von Gelbingen und wird noch jetzt alle 4 Wochen zum Gottesdienst benützt. Den großen und kleinen Zehenten bezieht der Staat (vormals Comburg), einen geringen Theil vom großen Zehenten Hohenlohe-Langenburg. Der Blutzehente des Staats wurde 1840 um 192 fl. abgekauft. Gefälle bezieht der Staat und die Stadtpflege und einige Privaten zu Hall.

Schon im Jahr 1140 schenkt Mechtild v. Stein Güter zu Erlach an Comburg. Im Jahr 1278 macht Heinrich v. Scheffau der Johanniter-Commende Hall eine Schenkung mit hiesigen Gütern, die er von Kraft und Hildebrand v. Clingenfels zu Lehen getragen, und worauf die Letztern verzichten. Burkhard und Friedrich Sturmfeder verkaufen 1370 an Limpurg ihre Rechte zu Hütten, Oberroth und Erlach bei Hall. Comburg tritt 1521 an Hall vier auch der Johanniter-Commende gültbare Güter, die wegen der Heuzehentfreiheit den Hummel halten müssen, an Hall ab. Im Jahr 1540 verkauft Margarethe v. Stetten, geb. v. Adelsheim, Christoph v. Stettens Wittib, 1/2 Hof an Anna Schenk v. Schenkenstein, geb. v. Stetten. Anna v. Awe, geb. v. Stetten, verkaufte ihn 1562 an Eberhard v. Stetten, und dieser alsbald an Hall.

Im Jahr 1400 erscheint in einer haller Urkunde ein Conrad Rudolph v. Erlach, über dessen Geschlecht aber alle Nachrichten fehlen.

Die Pfarrei Erlach ist alt. Schon 1248 besaß Comburg das Patronat. Etwa 50 Jahre später waren die Philipps mit demselben von Comburg belehnt, bis sie 1422 darauf verzichteten und es wieder an Comburg abtraten, worauf dieses Kloster die Pfarrei sammt der Caplanei Gelbingen sich incorporirte. Im Jahr 1432 erscheint Herr Johann von Vellberg als Pfarrherr des h. Kreuzes zu Erlach. Über die Verlegung des Pfarrsitzes s. Gelbingen.

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Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0210.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)