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Walther v. Bachenstein und Conrad v. Rinderbach Dorfherren von Bibersfeld genannt. Weitere Besitzstands-Veränderungen sind folgende: Im J. 1394 verkauft Heinrich Kleinkonz (s. oben S. 149), Bürger zu Hall, einen Theil seiner Besitzungen zu Bibersfeld an Conrad v. Rinderbach und 1395 den andern an seinen Lehensherrn Schenk Friedrich v. Limpurg; 1421 kommt der Antheil Hans v. Rinderbachs um 916 fl. an seinen Vetter Kraft v. Rinderbach, welcher in demselben Jahr von Schenk Conrad v. Limpurg damit belehnt wird; 1431 verkauft Walther v. Bachenstein einige Güter und Gülten, die comburgische Lehen, ebenfalls an Kraft v. Rinderbach. Im Jahr 1485 wird Georg v. Bachenstein, welcher in demselben Jahr seine von Comburg zu Lehen gehabte kleinern Besitzungen zu Bibersfeld an Claus Maidbach veräußerte, mit 1/8 am Gericht zu Bibersfeld nebst seinen dortigen Gütern und Gefällen belehnt, 1521 verkauft er dieses Lehen an Jerg v. Vohenstein, welcher solches 1530 an Veit v. Rinderbach verkauft. Weitere 3/8 am Gericht, nebst vielen Gütern und Gefällen besaß Mathes v. Rinderbach; seine Söhne Veit und Bernhard werden 1507 je mit 11/2 Achtel belehnt, und 1521 tritt Albrecht seinen Antheil an Veit v. Rinderbach ab, welcher solche, nachdem er 1531 mit einem Hof zu Hagenbach und dem von Jerg v. Vohenstein erworbenen 1/8, zusammen mit der Hälfte am Gericht zu Bibersfeld von Schenk Karl v. Limpurg zu rechten Mannlehen belehnt war, 1539 mit dem Jerg v. Vohenstein’schen Antheil an die Stadt Hall frei eigen verkaufte. Im Jahr 1541 verkaufte bei dem großen Besitzwechsel Schenk Erasmus einen Hof und ein eigenes Gut hier ebenfalls an die Reichsstadt, welche 1562 von Schenk Friedrich auch noch die übrigen 3/8 am Gericht nebst 25 Gütern erwarb und durch diesen Ankauf in den Besitz von 7/8 am Gericht (1/8 besaß, wie schon erwähnt, Morstein) und der vielen Güter und Gefälle zu Bibersfeld kam, wovon die einzelnen Theile noch jetzt die geistliche Verwaltung, die Armenverwaltung und die Stadtpflege und mehrere haller Privaten inne haben, indem die Reichsstadt häufig zu Veräußerungen an den reichen Hospital oder an einzelne ihrer Bürger schreiten mußte.

Die Pfarrei gehört zu den älteren des Bezirkes. Eine Nachricht von 1347 und 1358 nennt den Ritter Hermann v. Neuenstein, seine Ehefrau Elisabeth und seinen Sohn Hermann als Stifter. Im Jahr 1406 wurde novella parochialis ecclesia eingeweiht. Es mag seyn, daß sie früher Filial von Westheim war. Das Patronat stand dem Kloster Murrhardt zu, und nach der Reformation mußte der Pfarrer durch Württemberg Hall präsentirt werden und wurde dann gemeinschaftlich eingesetzt. Er stand unter dem hallischen Consistorium.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Hall. Verlag der J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHall0183.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)