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verkaufte den 5. März 1331 was zu seiner Burg Plochingen gehörte, 1/2 Meile aufwärts und 11/2 Meilen gegen Eßlingen zu als freieigenes Gut für 1800 Pfd. Heller an die Stadt Eßlingen und behielt sich allein Burg, Helm, Schild, Banner und Mannlehen vor; die Stadt aber trat das Erkaufte sogleich wieder für 900 Pfd. Heller an den Spital ab. Mit der Burg und dem vorbehaltenen Lehen belehnte Kaiser Ludwig IV. 1338 den Konrad v. Stöffeln, den 29. Dec. 1365 aber erlaubte Karl IV. dem Probst zu Stuttgart Johann v. Vach die um 200 fl. an Örtlin v. Berneck verpfändete Burg an sich zu lösen und noch 300 fl., welche er ihm schuldig war. Der Probst jedoch trat sie schon 1366 an Marquard v. Randeck Patriarchen von Aquileja ab, dem der Kaiser den 17. Sept. 1366 noch 500 fl. darein zu verbauen und die Burg so lang zu behalten erlaubte, bis ihm 2000 fl. ausbezalt würden. Am 29. Sept. 1368 aber befahl er ihm, die Stadt Eßlingen und ihren Spital mit keinen Schatzungen und Auflagen, noch auf andere Weise zu beschweren, sondern sie bei ihren alten Freiheiten zu lassen. Dieser Patriarch war es, welchem die Gemeinde die oben erwähnte Schenkung verdankte. Eine Inschrift in der Kapelle zu Plochingen sagte:

Ein Patriarch zu Aglai wohlbekannt,
Der hat hier bei gesundem Leben
Dem Flecken durch lautern Gotteswillen gegeben
Alle Wäld, Almand und Waid, Trieb und Trat,
Daß man ihm ewig zu danken hat,
Solls auch nicht vergessen Jung noch Alt,
Dessen Seel auch unser Gott erhalt.

Der Patriarch hinterließ die Pfandschaft dem Enkel seines Bruders Friedrich, dem Konrad v. Randeck, der nach Gabelkofer eine v. Plochingen zur Frau hatte, und dem König Wenzlaw den 15. März 1383 erlaubt, die Burg mit 600 fl. vom Probst von Stuttgart zu lösen und noch 500 fl. darein zu verbauen, der aber dieselbe mit Allem was er im Dorf besaß, mit Zugehör und Rechten, Wildbann und eigenen Leuten, 251/2 Tagwerk und 20 Morgen Wiesen, 435 Morgen Wald, wie sein Vetter Marquard es um 2000 fl. pfandweis empfangen und ihm vermacht hatte, Alles Lehen vom Reich, für 315 fl. und 300 Pfd. Heller dem Eßlinger Spital den 10. April 1386 verkaufte. Der Spital wurde nun den 24. August 1391 von König Wenzlaw und so bis auf die neuern Zeiten (bis 1741) von den deutschen Königen und Kaisern damit belehnt.

Außerdem erwarb aber der Spital in Plochingen auch noch durch Kauf Güter (1343–1571), Gülten (1328–1518) und Leibeigene (1410–1588) und erhielt 1336, 1399 und 1509 Gülten hier geschenkt (meist nach Urkunden des Eßlinger Archivs). Auch Plochingen

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 232. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_232.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)