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für 80 fl. abkauft. Württemberg kam 1366 in den Besitz des Orts durch Tausch mit Heinrich Rorbeck, Bürger in Schorndorf, der alle seine Güter, Gülten und Rechte daselbst gegen die Hälfte des Dorfes Schnaith an die Grafen Eberhard und Ulrich überließ. Der Krieg Württembergs mit Eßlingen 1449 wurde auch für Aichschieß verderblich, indem die Eßlinger im Oktober den Ort in Asche legten. Mit dieser Stadt war überhaupt das Verhältniß vielfältig ein feindseliges, indem der Gemeinde Aichschieß in dem genannten ehemals Adelbergschen Wald ausgedehnte Rechte auf Nutzholz, Dürrholzsammeln, Laubholen, Waiden etc. zustanden, welche die Stadt in eben dem Grade zu beschränken bemüht war, als sie von den Aichschießern zum Nachtheil der Waldungen oft mit Übertreibung ausgeübt wurden. Nachdem ein langer Rechtsstreit durch den sogenannten großen Vertrag vom 9. Mai 1590 ausgeglichen worden war (Pfaff S. 881), entstanden bald wieder neue Differenzen, und erst durch einen Vergleich vom J. 1809 wurden diese Verhältnisse festgestellt.

b) Krummhardt, Weiler mit 167 evang. Einwohnern, eine kleine halbe Stunde nördlich von Aichschieß, hoch gelegen mit eigner Markung, von welcher dasselbe, wie von der Aichschießer gilt. In bürgerlicher Beziehung ist der Ort ein Subfilial von Schanbach (das ehemals eine Pfarrkirche hatte) und gehört mit diesem zur Pfarrei Aichelberg, Oberamts Schorndorf. Schule und Begräbnißplatz sind in Schanbach. Eine kleine, kapellenartige Kirche ist Eigenthum der Parzellar-Gemeinde. Zu Anfang des Jahres 1450 hatte Krummhardt das Schicksal von den Eßlingern geplündert und zum Theil verbrannt zu werden.

Auf hiesiger Markung besitzt die k. Hofkammer eine ansehnliche Waldung (3814/8 M. Laub-, 165/8 M. Nadelwald), die 1664 nebst Gefällen in Krummhardt von den Liebensteinischen Erben mit ihrem Antheil an Stetten an Württemberg verkauft, und 1807 durch Tausch hofkammerlich wurde. Der Namen Eglisweiler, welchen dieser Walddistrikt führt, scheint auf einen abgegangen Ort zu deuten. Einen Walddistrikt von 60 M. kaufte 1428 die Stadt Eßlingen von Heinrich Syden für 60 fl.

Der jetzige Gemeindebezirk sammt Baach, Schanbach und Oberroth (jetzt Lobenroth) machte in frühern Zeiten einen Stab des Oberamts Schorndorf aus, und hieß „das Krummhardter Ämtlein“ Landbuch v. J. 1624. In der Folge bildete Aichschieß mit Krummhardt und Baach ein Stabgericht unter Vorsitz des Amtmanns von Schnaith. Durch das Gesetz von 6. Juli 1842 wurde die Gemeinde Aichschieß von dem Amtsverband mit dem entlegenen Schorndorf getrennt, und dem Ober- und Cameralamt

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_175.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)