Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

eigentlich der Name eines trefflichen Brunnens, der hier in seltener Fülle dem Fuß des Bergabhanges entströmt, und früher der Stadt Eßlingen das Trinkwasser lieferte, s. oben. 1342 erscheint dieser Name zum erstenmal. Sonst war der Name des Orts auch Nieder- oder Unter-Hainbach (1350), oder das Untere Thal (1460).

Im Hainbach“ (auch das Hainbach) ist noch jetzt der allgemeine Name für diesen ganzen Unter-Schultheißenamts-Bezirk und für den von Liebersbronn, welche zusammen auch eine Filialgemeinde mit der Kirche zu St. Bernhard bilden. Zuerst kommt diese Benennung 1251 vor. Markgraf Heinrich von Burgau besaß das Vogtrecht im Hainbach als Reichslehen, verkaufte es aber sammt Gütern 1280 an Heinrich Steinbis, dessen Enkel diesen Besitz 1343 an Eßlingen veräußerte. In demselben Jahr wurde die Stadt von K. Ludwig damit belehnt. So erhielt die Stadt, die schon früher theilweise Besitzerin des Hainbachs war, diesen Distrikt ganz und das Recht, hier einen Schultheißen zu setzen, wie denn 1350 und 1373 welche genannt werden.

b) Oberthal, Weiler mit 175 ev. Einw., ebenfalls zerstreut oberhalb Wäldenbronn im Hainbachthal, wo dieses anfängt, seinen milden und freundlichen Charakter zu verlieren, erscheint unter dem Namen Oberthal seit 1345, früher Ober-Hainbach genannt (1270).

c) St. Bernhard, Weiler mit 198 evang. Einw, unterhalb Wäldenbronn, aus einer Anzahl Häuser bestehend, welche theils im Thal, theils an dessen westlichem Abhang liegen. Auf der Höhe, 1/4 St. nordöstl. über der Stadt, steht die Kirche St. Bernhard zum hohen Kreuz, die Filialkirche für das ganze sog. Hainbach, mit anstoßendem Begräbnißplatz, Meßnerhaus und Zehentscheuer. Sie wird als Kapelle 1388 zuerst genannt. Der hohe Thurm mit weithin sichtbarem Spitzdach ist alt; die im Verhältniß zum Thurm ziemlich kleine Kirche wurde 1774 und 1775 neu erbaut. Eigenthümerin ist die Stiftungspflege.

d) Serach mit Schloß Hohenkreuz, Weiler mit 135 ev. Einw. Vereinzelte Wohnungen auf der Höhe zwischen dem Hainbach und dem Beutauthal und am östlichen Abhang des letzteren machen diesen Weiler aus, der 1257 zuerst als Seherach, später auch als Säherach, erwähnt wird. Die Kürn trugen hier Güter von den Grafen von Hohenberg, in der Folge von Österreich zu Lehen, die 1489 Eberhard Kürn geeignet werden. – Der Graf Alexander von Württemberg richtete hier ein sehr angenehmes Landhaus im Schweizer Geschmack ein, umgeben von schönen Gartenanlagen, die durch einen reichen Blumenflor ausgezeichnet sind.

Unweit der Kirche St. Bernhard liegt das Freiherrl. v. Palmsche Schloß Hohenkreuz, das 1608 zuerst als Eigenthum der

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_164.png&oldid=- (Version vom 28.5.2019)