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Ein dunkelbrauner, gefleckter, sehr eisenschüssiger, feinkörniger Keupersandstein findet sich in der Nähe von Ober-Eßlingen, am rechten Neckarufer, er kommt auch in den Kienlen bei Stuttgart, an dem Weg nach Rohracker, rechts, vor, und steht bei Ober-Eßlingen in 2–3 Fuß mächtigen Bänken in einem Steinbruch zu Tag an, ist aber zu wenig aufgedeckt, als daß man über seine Mächtigkeit und Erstreckung genau urtheilen könnte; doch liegt er, wie der in den Kienlen bei Stuttgart, unter dem obenbeschriebenen weißen Keupersandstein.

Diese kohlenführenden Schichten des Keupers enthalten an einigen Stellen Calamites arenaceus und Equisetum columnare; überdieß beweisen die Kohlentrümmer selbst hinlänglich das Vorhandenseyn der gewöhnlichen spärlichen Vegetation der Trias. In dem angeführten Sandstein der Ebershalde wurde in anderer Zeit auch ein Rippenstück (vermuthlich von einem Saurier herrührend) gefunden.


II. Lias.

Von den drei Gliedern der Liasformation, dem Liasschiefer, Liaskalk und Liassandstein, findet sich das erstere nicht zu Tag ausgehend auf der Eßlinger Markung; dagegen sind die zwei andern in ihren Schichtungsverhältnissen durch offene Grubenbaue um so deutlicher aufgeschlossen.

1. Liasschiefer.

Das erste oberste Glied der Liasformation, der Liasschiefer, welcher an einigen Orten auf den Fildern, so z. B. zu Bernhausen und Weidach abgebaut wird, findet sich auf der Eßlinger Markung, so viel uns bekannt ist, nicht zu Tag ausgehend, sondern wurde unlängst in Nellingen beim Graben eines Kellers auf einige Lachter durchsunken, wovon sich noch an der Straße gegen den Kerschbach hinab Bruchstücke finden. Es sind hiebei die untern festern Schichten eines schwärzlichgrauen dünnschiefrigen Liasschiefers durchsunken worden, der wenigstens auf der Halde keine Petrefakte enthält.

2. Liaskalk.

Das zweite Glied des Lias, der Liaskalk, der auf allen höher gelegenen Punkten des linken Neckarufers zu Tag ausgeht, und zum Behuf des Straßenmaterials durch Tagbaue abgebaut wird, findet sich namentlich auf den Anhöhen bei Nellingen, Denkendorf, Berkheim, Wendlingen, Köngen u. s. w., auf dem rechten Neckarufer bei Krummenacker, Rüdern, Liebersbronn, Hegensberg, Oberhof, Altbach, Zell, in den Eßlinger Weinbergen u. a. a. O. Er ist meist von schwärzlichgrauer Farbe, der Bruch uneben, im Großen flachmuschlig, die Bruchstücke etwas stumpfkantig; er ist ziemlich

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 025. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_025.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)