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Remser-Klinge und den Pelzbach, fließt der Hainbach mit sehr rascher Bewegung durch das nach ihm genannte anmuthige Thal (s. oben), berührt die Weiler Oberthal, Wäldenbronn, Sankt Bernhard und Kennenburg, durchschneidet Ober-Eßlingen, und fällt unterhalb dieses Orts nach einem Lauf von 2 Stunden (seine kleinen Krümmungen ungerechnet) in den Neckar. In früheren Zeiten waren mehrere Forellenteiche an demselben angelegt. Ungefähr 150 Schritte vor seiner Mündung nimmt er noch den Zimmerbach in sich auf, der aus einigen Brunnen und Klingenbächlein bei Liebersbronn, Hegensberg und Kimmichsweiler sich bildet und südlich an Ober-Eßlingen vorüber ins Neckarthal tritt. Sein Hauptzufluß ist der Krebsbach, der unterhalb des Jägerhauses aus dem Steckenberg entspringt. An seinem Quell siedelten sich 1206 die Franziskaner an, welche 31 Jahre später ihr Kloster in der Stadt bezogen. Eine gereimte Klosterchronik von 1567 (Keller Beschr. S. 18) sagt von diesem Bach:

Darin sah man Metall und Gold,
Welcher dann das waschen wollt.
Der mocht seiner genießen,
Wie oft Gold thut im Wasser fließen.

Der Beutenbach kommt aus einer gefaßten Quelle in Rüdern, bereichert sich durch mehrere kleinere Zuflüsse, namentlich den Bregelbach aus der Bregelklinge bei Krummenacker und ein Bächlein von Seerach, berührt Sulzgries und Hohenacker, durchfließt die Eßlinger Vorstadt Beutau, wo er den Namen Geiselnbach erhält, wird darauf in einen überwölbten Kanal gefaßt und fällt in den Neckarkanal oder sog. Roß-Neckar. Die meisten der kleinen Bäche und Brunnen des Beuten- oder Sulzgrieser Thälchens haben incrustirende Eigenschaft.

Der Guckenthal- oder Uhlbach, von letzterem Dorfe so genannt, der Grenzbach gegen das Oberamt Canstatt von seiner Mündung bei Ober-Türkheim an bis 3/8 Stunden aufwärts; nach starken Regengüssen ein gefährlicher Bach.

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 014. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_014.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)