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Magenheim hiesige Gefälle mit der Kelter an das Kloster zum h. Grab in Speier, welches Konrad von Flügelau im J. 1303 in dem Besitze dieser Rechte und Güter zu schirmen versprach (s. ob. S. 262). Über den Erwerb des Ortes durch Württemberg ist nichts bekannt, doch war er wohl im J. 1341 schon württembergisch (s. u.).

Hiesige Geistliche werden schon frühe aufgeführt, so: den 15. Juni 1279 der Leutpriester Lupold als Zeuge Konrads von Magenheim (Remling Urkb. 1, 356), den 4. März 1295 der Leutpriester Rudolf als Zeuge Rudolfs von Neuffen (s. ob.). Im J. 1341 stiftete Graf Ulrich von Württemberg, Probst des S. Guidostifts zu Speier, hier eine Frühmesse; ein Streit über deren Besetzungsrecht zwischen dem Pfarrer und der Gemeinde wurde den 6. Juli 1481 durch den Probst des S. Guidostiftes dahin entschieden, daß beide Theile einhelliglich mit einander dieselbe verleihen und zu ihr präsentiren sollen. – Den 27. Mai 1449 übergab das Kloster zum h. Grab an den Grafen Ludwig von Württemberg, damit derselbe auch ferner seine Güter zu Güglingen beschirme, seinen Theil am Weinzehenten (was nicht gen Pfaffenhofen dient), 2 Keltern mit Kelterwein und 17 Erbeimer allhier, behielt sich jedoch sonstige Erbeimer, Geldzinse, Zinshühner und andere Bodenzinse, die es hier hatte, bevor. – Den 17. Apr. 1494 bestätigte der Speirer Generalvikar die von der Gemeinde, dem Pfarrer und dem Frühmesser dahier gestiftete Salvebrüderschaft (St.-A.).

Der Deutschorden hatte hier Gefälle, namentlich eine jährliche Abgabe von Wachs aus hiesigen Wiesen zu fordern, welche deßhalb Wachswiesen heißen (Klunzinger 3, 202).


Zaberfeld,
mit Reisenmühle,
Gemeinde III. Kl. mit 767 Einw., wor. 4 Kath. und 33 Israeliten. – Ev. Pfarrdorf mit Marktrecht; die Kath. sind nach Stockheim eingepfarrt und die Israeliten der Synagoge Freudenthal zugewiesen. 23/4 Stunden südwestl. von der Oberamtsstadt gelegen.

Der mittelgroße Ort liegt im oberen Zaberthal und wird durch die Zaber in zwei Gruppen getheilt, von denen die weit größere auf der rechten Seite des Flüßchens theils in die Thalebene, theils an einem sanft gegen Norden geneigten Thalabhang hingebaut ist, während die kleinere Gruppe, der frühere Weiler Federbach, auf der linken Seite der Zaber größtentheils in der Thalebene liegt. Das Zaberthal ist hier enge und der Stromberg und Heuchelberg sind einander sehr nahe gerückt, auch tritt der schön geformte freistehende Spitzenberg keck in die Thalebene herein, zur malerischen Lage des Dorfs wesentlich beitragend. Der Ort selbst ist freundlich und hat mehrere hübsche, im städtischen Stil erbaute Häuser, die von den übrigen meist kleineren, jedoch nicht unsauberen, ziemlich abstechen. Durch den Ort führt der

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Brackenheim. H. Lindemann, Stuttgart 1873, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABrackenheim0442.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)