Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

hatte vor der nach den Gesetzen von 1848 und 1849 neu eingetretenen Ablösung sämmtlicher Zehenten zu beziehen:

1) Das Hofcameralamt Lauffen: den großen, kleinen, Obst-, Noval-, sogenannten Oberstenfelder-, Gruppenbacher- etc. Zehenten, den Pfarrei-Heuzehenten aus circa 90 Morgen Wiesen und den Commenthurschen Zehenten, den Heuzehenten; sodann am sogenannten Gendacher Zehenten 31/72 (s. u.), an dem sogenannten Weiler’schen Zehenten verschiedene Antheile. 2) Freiherr von Weiler 5/6 am Weiler’schen großen Frucht- und Weinzehnten, 3/5 vom kleinen sogenannten Weiler’schen Zehenten und weitere wenige Zehentantheile. 3) Freiherr v. Gemmingen die Hälfte am Gendacher Zehenten. 4) Die Heiligenpflege den großen und kleinen Zehenten aus circa 19 Morgen Äckern.

An sonstigen grundherrlichen Abgaben wurden nach den Gesetzen von 1848 abgelöst:

1) dem Hofcameralamt Lauffen Gülten an Geld 66 fl. 1 kr., Roggen 106 Scheff. 4 Sri., Dinkel 148 Scheff. 6 Sri., Haber 147 Scheff. 5 Sri., Erbsen 5 Sri. und Heu 4 Wannen. Landachten oder nach Zelgfrüchte: Roggen 18 Scheffel 4 Sri., Dinkel 16 Scheffel 1 Sri., Haber 37 Scheff. 6 Sri. gegen 28.490 fl. 22 kr. Ablösungscapital und außerdem noch besonders an Bodenwein 3 Eimer 111/2 Imi. 2) Der Ortsstiftungspflege Gülten an Geld 1 fl. 15 kr., Roggen 2 Scheff. 5 Sri., Dinkel 10 Scheff. 2 Sri., Haber 3 Scheff. 7 Sri., Erbwein 6 Imi. Landacht Roggen 13 Scheff. 7 Sri., Dinkel 2 Scheff. 4 Sri., Haber 18 Scheff. 7 Sri., Hellerzinse 1 fl. 5 kr., Holzhauer-Geld 16 fl. 5 kr., gegen ein Ablösungskapital von zusammen 2193 fl. 42 kr. 3) Die Stiftungspflege Heilbronn: Roggen 6 Scheffel 7 Sri. 3 Vierling, Dinkel 3 Scheff. 1 Sri., Haber 8 Scheffel 6 Sri., Erbsen 3 Vierl., gegen 1218 fl. 24 kr. Ablösungskapital. 4) Dem Freiherrn v. Weiler: Geldzinse 1 fl. 4 kr., Landachten: Roggen 8 Sri., Haber 7 Sri. 5) Dem Freiherrn v. Gemmingen: Geldzinse 52 kr., Gülten: Roggen, Dinkel und Haber je 6 Sri., Erbsen 1 Sri. und endlich 6) dem Freiherrn v. Sturmfeder: Bodenwein 10 Imi 8 Ms. 1 Sch.

Hellerzinse, Fastnacht- und Rauchhühner waren schon nach dem Gesetze von 1836 zur Ablösung gekommen. Auch wurden in den Jahren 1830 und 1839 die Baufrohnen der Gemeinde an herrschaftlichen Gebäuden und an der Neckarbrücke zu Lauffen mit zusammen 1607 fl. abgekauft.

Etwa 1/4 Stunde nördlich vom Ort zieht eine Römerstraße unter den Benennungen „Heerstraße, Heerweg“ vorüber (s. den allg. Theil), und auf der linken Seite der Schotzach, dem Thal entlang, führt der sog. Burgweg zu einer Stelle, wo nach der Sage ein Schloß gestanden

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0217.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)