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auf, wurde hierauf Stadtpfarrer in Beilstein, 1552 in Botwar, wo er den 27. Februar 1559 starb. (Schönhuth, Joh. Gayling. Tuttlingen, 1835. 8.)

Joh. Christoph Schwab, geboren den 10. Dez. 1743, Sohn des herrschaftlichen Renovators, und zu Tübingen in der Philosophie und Theologie gebildet. Seit 1778 Professor der Logik und Metaphysik an der hohen Karlsschule, 1785 geheimer Secretär mit Hofrathstitel, 1793 geheimer Hofrath und von Herzog Ludwig Eugen, dessen Hauptgehülfe bei den Regierungsgeschäften er war, bis zu dessen Tod im Jahr 1795 mit der Direction der geheimen Canzlei betraut, 1816 Mitglied des Oberstudienraths. In weiteren Kreisen machte er sich bekannt als einer der eifrigsten und letzten Verfechter der Leibnitz-Wolfischen Philosophie, durch seine Bearbeitung von „Euklids Data“ und durch seine Preisschrift über die „Ursachen der Allgemeinheit der französischen Sprache“. Er starb zu Stuttgart den 15. Apr. 1821. (S. über ihn das Conversationslexikon.)

Die ausgedehnte, wohl arrondirte Markung von Ilsfeld ist ziemlich uneben und hat einen fruchtbaren Boden, der theils aus Diluviallehm, theils aus schwerem Thon besteht; an Stellen aber, wo der Lettenkohlensandstein der Oberfläche ziemlich nahe tritt, wird der Boden leicht und sandig und an den steilen Abhängen gegen die Thäler kalkhaltig. Auf der Markung befinden sich mehrere, Privaten gehörige Lettenkohlensandsteinbrüche, aus denen gute Werksteine genommen werden, ein Muschelkalksteinbruch, der Eigenthum der Gemeinde ist und das nöthige Straßenmaterial liefert; ferner eine dem Ziegler gehörige Lehmgrube.

Die Landwirthschaft wird gut betrieben; zur Besserung des Bodens kommt, außer dem gewöhnlichen Stalldünger, Jauche, Pferch und Gyps in Anwendung. Die Düngerstätten sind zweckmäßig angelegt und der Brabanterpflug, wie auch die Egge haben längst Eingang gefunden. Größere geschlossene Güter sind, außer dem Gemeindegut Hegenberg, nicht vorhanden. Im System der Dreifelderwirthschaft, mit beinahe ganz angeblümter Brache, baut man die gewöhnlichen Getreidearten, so wie Kartoffeln, Angersen, Futterkräuter, Mohn, Reps, ziemlich viel Hanf aber nur wenig Welschkorn. Auf den Morgen kommt Aussaat an Dinkel 6 Simri, an Hafer 4 Simri, an Gerste 3 Simri, an Roggen 2 Simri und an Weizen 21/2 Simri; der durchschnittliche Ertrag wird zu 7 Scheffel Dinkel, 41/2–5 Scheffel Hafer, 4 Scheffel Gerste, eben so viel Roggen und 3 Scheffel Weizen pr. Morgen angegeben. Der geringste Preis eines Morgens Acker ist 60 fl., der mittlere 200 fl. und der höchste 400 fl. Der Absatz der Produkte geht meist nach Heilbronn.

Die Wiesen, von denen nur ein kleiner Theil bewässert werden kann, sind zweimähdig und liefern durchschnittlich pr. Morgen 20–25 Centner

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)