Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wies im Jahr 1491 seine Frau Anna von Lierheim auf 3/6 von H. und verkaufte diese im Jahr 1497 an Wilhelm von Lierheim, von dem es auf seinen Sohn Sebastian überging. Das Schloß Hohenstein und ein Viertheil am Dorfe besaß um dieselbe Zeit Joachim von Thalheim, welcher im Jahr 1499 diesen Besitz an Wilhelm von Wöllwarth den älteren veräußerte. Von Wilhelm Wöllwarth dem jüngern, kaufte im Jahr 1534 Wolf Rauh von Winnenden Hohenstein die Burg halb mit Zugehörungen, derselbe Wolf Rauh veräußerte aber bereits wieder im Jahr 1550 seinen Theil an Hohenstein an Pankraz von Urbach, Forstmeister zu Reichenberg (Gabelkh.). Im Jahr 1564 wurde Hohenstein Hans Dietrich von Plieningen und Dietrich von Lomersheim, damaligem Obervogt zu Brackenheim, zu Lehen gereicht, von dem letzteren aber im Jahr 1575 dessen halber Theil an des Erstern hinterlassene fünf Söhne, nämlich Dieterich, Friedrich, Sigmund, Sebastian und Christoph, verkauft. In der Familie der von Plieningen blieb das Gut, bis Eitelhans von Plieningen es den 10. Mai 1641 gegen Allodificirung der bisher von Württemberg zu Lehen rührenden Stücke, Schloß Schaubeck und halb Klein-Botwar, förmlich an Württemberg abtrat (G. D. Hoffmann De appropriatione feudorum 52). Herzog Eberhard von Württemberg verkaufte noch am 14. desselben Monats Hohenstein – und zwar mit Aufhebung des Lehens, aber mit Vorbehalt der maleficischen hohen Obrigkeit und der Collatur des Kirchensatzes – für 14.000 fl. an Anna Maria, Wittwe seines geheimen Regierungsraths und Kanzlers Jakob Löffler, welche zwei Töchter, Maria Antonia und Maria Magdalena, hatte. Durch eheliche Verbindung mit der ersten dieser Töchter erhielt es sammt der niedergerichtlichen Obrigkeit Heinrich Ludwig von Lersner, Rathsmitglied der Stadt Frankfurt a. M., veräußerte es aber den 18. Juni 1678 an Eberhard Ernst von Gaisberg († 1696, Sohn Sebastians von Gaisberg auf Schnait, und Enkel Eitel Hans von Plieningen), welcher es auf seine Söhne, Ernst Konrad (geb. 1681, † 1738), württembergischen Geheimenrath und Oberhofrichter, und Georg Ludwig vererbte, deren jüngerer am 6. Ort. 1728 an den ältern seinen Antheil verkaufte. Die älteste Tochter dieses Letztern (Eberhardine Henriette, geb. 1724, † 1742), welcher keine Söhne hinterließ, verehlichte sich 1739 mit Adam Heinrich Schütz von Holzhausen, württemb. Kammerjunker und Regierungsrath († 1755); hiedurch kam Hohenstein an die Familie von Schütz, nach dem kinderlosen Ableben Adam Heinrich’s zunächst an dessen Bruder Andreas Heinrich, württ. Geheimenrath († 1765). Am 19. Juni 1804 veräußerte die Familie von Schütz ihre Güter Pflummern, Winzerhausen und Hohenstein an Kurwürttemberg für die damalige Kammerschreiberei (jetzt Hofdomänenkammer) um 335.000 fl.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 210. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0210.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)