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Hiesige Adelige, beziehungsweise Träger des hiesigen Hauptlehens, werden frühe genannt. Heinrich von B. beschenkte um 1100 das Kl. Reichenbach (Kuen, Coll. 2, 60). Werner von B. begabte mit hiesigen Besitzungen um dieselbe Zeit das Kloster Hirschau, desgleichen um 1110 Zeisolf von B. und sein Bruder Werner; gleichfalls um 1110 stiftete Wecil von B. die halbe hiesige Kirche ebenfalls an das Kloster Hirschau, welchem um 1130 auch Wolpert von B. einen hiesigen Weinberg und andern Besitz schenkte (Cod. Hirs. 39, 59, 65 ed. Stuttg.). Im Jahr 1276 nennt sich Wernherus filius Alberti de Rossewac junioris cognomine Bunnenkein (Mone, Zeitschrift, 1, 490); Albrecht von B. kommt vor im Jahr 1291, Rugger von B. im Jahr 1296 (in einer Wimpfener Urkunde), Konrad von B. im Jahr 1297. In der Mitte des 14. Jahrhunderts blühten die Gebrüder Albrecht, Rugger und Dietrich von B., von diesen besaß Albrecht eine Zeitlang das Schultheißenamt und Ungeld in Weil der Stadt als Pfand für 100 Mark Silber von Kaiser Karl IV. († 1378).[1] Während diese Herren zuletzt nicht in Bönnigheim selbst, sondern in der Nachbarschaft, namentlich in Groß- und Klein-Ingersheim begütert erscheinen, waren wenigstens im Anfang der 1280er Jahre und wohl schon viel früher die Herren von Magenheim im Besitz der Stadt Bönnigheim als eines erzstift-mainzischen Lehens. Am 26. April 1288 verkaufte Konrad von Magenheim, der mainzischen Lehensoberherrlichkeit unbeschadet mit der obern Burg Magenheim und anderem benachbarten Besitz diese „Stadt“[2] ausschließlich des Kirchensatzes, welchen er seinem Sohne Zeisolf für alle Ansprüche, welche er an die veräußerten Güter haben mochte, überließ, an K. Rudolf (Würdtwein, Diplom. Magunt. I, 3), und dieser übergab das Erkaufte sogleich und mit nachträglicher Verurkundung vom 18. Juni 1291, tauschweise (Joannis Spicil. 390) an seinen natürlichen Sohn Albrecht, Grafen von Löwenstein, zuerst von Schenkenberg genannt (Schoepflin, Hist. Bad. 5, 296; Würdtwein a. a. O. 5), welchem dieser Besitz – als unfern der kürzlich erhaltenen Grafschaft Löwenstein – sehr gelegen war.


  1. Laut Urk. K. Ruprechts vom 29. Sept. 1404. Chmel. Reg. Ruperti nr. 1858.
  2. Hier und in einer Kloster Bebenhauser Urkunde vom 10. Sept 1284 (wonach dasselbe von dem Kloster Hirschau erkauft alle dessen Besitzungen: aput Bvnnenkeim tam in ciuitate dicta quam etiam in terminis siue marca, Mone, Zeitschr. 3, 441) sind die ältesten Bezeichnungen von B. als Stadt. Das sigillum ciuium de Bunnenkeim hängt an einer Kloster Maulbronner Urkunde von 1285. Der früheste bekannte Schultheiß ist Wernherus scultetus de Bunnenken in einer Urkunde vom 11. Juni 1267, Mone, Zeitschr. 1, 365.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0152.jpg&oldid=- (Version vom 6.2.2020)