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gekommen, außer 13. Die Mutter habe zuweilen ein Kind geboren, zuweilen zwei, manchmal drei, höchstens vier zugleich.

Der mit einer Mauer umfriedigte Begräbnißplatz liegt außerhalb der Stadt, an der Straße nach Lauffen; derselbe wurde im Jahr 1836 vergrößert, so daß er nun 12/8 Morg. 23 R. im Maß hält. An der westlichen Mauer steht eine kleine, sehr heruntergekommene Kapelle, welche vermuthlich früher zu Seelenmessen u. s. w. benutzt wurde, gegenwärtig aber nur als Aufbewahrungsort für die Geräthschaften der Todtengräber dient. Der Begräbnißplatz muß, wie auch die Pfarrkirche, von der Stiftungspflege unterhalten werden.

Der Gemeinde gehört ferner:

2) Das in der Mitte der Stadt, am Durchkreuzungspunkt der beiden Hauptstraßen gelegene Rathhaus, ist ein ansehnliches, solides Gebäude, auf dessen First ein Thürmchen mit Uhr sich befindet; es wurde 1765/67 von dem Baumeister Antoni Haaf von Warthausen, der auch den Bau des neuen Schlosses leitete (s. unten), im Roccocostyl erbaut.

3) Das alte, Diaconathaus, 1804 durch die Gemeinde erkauft, liegt in ziemlicher Entfernung von der Kirche in der Kirchstraße.

4) Das die lateinische Schule enthaltende Gebäude steht westlich vom neuem Schloß, war früher zu demselben als Cavaliersbau gehörig, und wurde 1828 durch die Gemeinde um 2400 fl. erkauft; außer der Schule sind in dem Gebäude noch die Wohnungen des Präceptors und des deutschen Knabenschullehrers eingerichtet.

5) Die zwei deutschen Schulgebäude, von denen eines zugleich die Wohnung des Lehrers enthält, sind in ziemlich gutem baulichen Zustande und liegen zunächst der Kirche.

6) Das ebenfalls in der Nähe der Pfarrkirche gelegene Armenhaus war früher die lateinische Schule und ursprünglich ein Beguinenkloster.

7) Vier Keltern mit 10 Bäumen und 2 Mostpressen werden nach den Stadtvierteln, die Liebenstein’sche, die Neipperg’sche, die Gemmingen’sche und die Sachsenheimer Kelter genannt; von denselben stehen je 2 beisammen und zwar in dem Neipperg’schen und in dem Sachsenheim’schen Viertel.

8) In jedem der Stadtviertel steht ein Gemeindebackhaus, wovon zwei im Jahr 1827, eines im Jahr 1832 und das vierte im Jahr 1838 erbaut wurden.

9) Ein Gemeindewaschhaus besteht seit 10 Jahren.

Öffentlichen Zwecken dienende dem Staat zugehörige Gebäude sind folgende vorhanden:

1) Das an der südlichen Stadtmauer im Liebensteiner Viertel gelegene, sehr ansehnliche, neue Schloß, welches seit 1828 als

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0141.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)