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von Groß-Ingersheim aus dem Oberamt Marbach auf die diesseitige Bezirksgrenze und bildet diese längs der Markungen von Groß- und Klein-Ingersheim mit geringen Abweichungen bis auf 1/4 Stunde östlich von Hessigheim; wo er eine kurze Strecke den Oberamtsbezirk verläßt, jedoch denselben oberhalb der Hessigheimer Mühle wieder erreicht. An den Orten Hessigheim, Besigheim, Wahlheim, Gemmrigheim, Kirchheim und Lauffen vorbeifließend, tritt der Fluß etwa 1/2 Stunde von Lauffen wieder auf die Oberamtsgrenze und bildet diese vollends bis zum nördlichsten Ende des Bezirks. Die Länge seines Laufes durch den Bezirk beträgt nach der Strombahn 9 Stunden. Seine allgemeine Richtung, abgesehen von den einzelnen Krümmungen, ist von der Stelle, wo er den Bezirk betritt, bis oberhalb Hessigheim eine nördliche; hier wendet er sich und fließt gegen Westen bis Besigheim von da nimmt er bis zu seinem Austritt aus dem Bezirk wieder eine nördliche Richtung an. Der Fall des Flusses beträgt von der Murreinmündung im Oberamt Marbach bis zu dem Einfluß der Enz in denselben auf 6 Stunden Strombahn 45,3 P. F. oder 0,089 Proc. nach der Länge der Thalbahn, von dem Enzeinfluß bis zur Brücke bei Lauffen auf 3,2 Stunden Strombahn 34,7 P. F. oder 0,121 Proc. nach der Länge der Thalbahn, von letzterem Punkt bis zur Einmündung der Zaber auf 0,2 Stunden Strombahn 2,3 P. F. oder 0,100 Proc. nach der Länge der Thalbahn, endlich von der Zabereinmündung bis zu der Brücke bei Heilbronn auf 3,4 St. Strombahn 25,2 P. F. oder 0,073 Proc. nach der Länge der Thalbahn. Demnach erscheint der Fall des Neckars oberhalb des Enzeinflusses beträchtlich geringer, als unterhalb desselben bis zu der Brücke bei Lauffen, von wo an sein Fall wieder abnimmt und nur wenig stärker ist, als oberhalb der Enzmündung. Die Breite des Flusses ist sehr verschieden, bisweilen z. B. oberhalb des ihm naheliegenden Orts Groß-Ingersheim beträgt sie nur etwas über 100′, im Durchschnitt aber, ehe die Enzgewässer einfließen etwa 200′; unterhalb des Enzeinflusses schon bei Wahlheim steigt die Breite auf 300′, auf der Markung Kaltenwesten auf 450′ und an dem Wehr bei Lauffen sogar über 500′. Unterhalb Lauffen verengt sich das Flußbett bis auf 250′. Nicht minder verschieden ist die Tiefe; doch beträgt sie bei mäßigem Wasserstand wohl nirgends über 12–15′. Der Grund des Beckens ist zuweilen felsig, besonders bei Lauffen und an einigen andern Stellen, wo der Fluß über den Hauptmuschelkalk hinströmt, häufiger aber besteht er aus Sand und Gerölle der jurassischen und der Muschelkalkformation, dem unterhalb der Enzmündung auch Gerölle aus dem bunten Sandstein, welche die Enz aus dem Schwarzwald zuführt, beigemengt sind. Die meist mit Weiden und Erlen bewachsenen Ufer sind nirgends sehr hoch und steil, daher auch der Fluß leicht austritt und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0008.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)