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c. Erdfälle und Höhlen.

Auf dem Hörnle, 1/2 Stunde südöstlich von Besigheim, befindet sich in dem obern Muschelkalk eine etwa 15′ hohe Felsenspalte, welche mit ziemlich starkem Fall schief in die Tiefe führt; hinabgeworfene Steine hört man noch lange fortrollen, was für die nicht unbedeutende Länge der Höhle spricht. Nach der Volkssage soll sich auf Gemmrigheimer Markung an dem steilen Neckarthalabhange gegenüber von Kirchheim eine Höhle befunden haben, von der aber nichts mehr sichtbar ist, da auf der Stelle, welche gegenwärtig noch das Drachenloch genannt wird, und längst mit Reben angepflanzt ist, ihre Spuren ohne Zweifel durch die Kultur verdrängt wurden. Der sog. Felsengarten auf der Markung Hessigheim, von dem unten die Rede sein wird, besteht aus einer interessanten Felsenzerklüftung, die gegen oben offen ist und somit nicht zu den eigentlichen Höhlen gezählt werden darf. Erdfälle kommen nicht vor.

2. Gewässer.

Der Flächeninhalt sämmtlicher Gewässer, d. h. der Flüsse, Bäche, Seen und Weiher, beträgt 10412/8 Morg. 24,5 R., davon kommen auf Seen und Weiher, nachdem der früher bekannte große See bei Lauffen in Wiesen und Länder umgewandelt ist, nur noch 11 Morg. 6,8 R.

a. Brunnquellen.

Der Bezirk ist im Ganzen ziemlich quellenreich; keinem der Wohnorte fehlt es an gutem Trinkwasser, wo die laufenden Brunnen nicht hinreichen, werden diese durch Zieh- und Pumpbrunnen ersetzt. So hat z. B. Löchgau nur einen laufenden – dagegen 21 Pumpbrunnen; einzelne Orte, wie Gemmrigheim, Hessigheim, Schotzach und Wahlheim haben gar keinen laufenden Brunnen und erhalten ihr Trinkwasser nur aus Pump- und Ziehbrunnen.

b. Mineralquellen.

In Bietigheim befindet sich eine, übrigens nicht benützte, eisenhaltige Quelle; auch kommen bei Besigheim, wie in dem Riedwiesenthal bei Erligheim, stark incrustirende Quellen zum Vorschein. Periodisch fließende Quellen (Hungerbrunnen) kommen auf den Markungen Besigheim, Schotzach und Wahlheim vor (s. die Ortsbeschr.).

c. Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

Der Neckar, als Hauptfluß des Bezirks, diesen in bedeutenden Serpentinen der Länge nach durchziehend, tritt 1/2 Stunde südlich

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Besigheim. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1853, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABesigheim0007.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)