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zu Steuer und „ein Hof zu Stockhusen lyt an der Burg [d. h. der Schalksburg] den wir bisher genossen haben mit Bauen, mit How und mit Vieh“.

Seit dem 16. Jahrhunderte erscheint die Johanniterkommende Hemmendorf hier gültberechtigt. – Wegen Weidgangs und Viehtriebs, Marksteinen, Äckern und dergl. wurden die Bauerschaft zu Zillhausen und Stockenhausen, Claus Burk und Konrad die Hohen, Gebrüder, der Weiler Stockenhausen einentheils und das Kloster Wannenthal und der Spital Balingen als Eigenthümer des Hofes Unter-Wannenthal anderentheils den 19. Mai 1474, 9. April 1488, 26. Mai 1589 verglichen, beziehungsweise der Streit schiedsrichterlich entschieden. Auch verkauften der Flecken Zillhausen und sein zugehöriger Weiler Stockenhausen den 5. Mai 1607 und 16. Dezember 1611 einige Triebs- und Weidrechte auf Äckern und Wiesen an Hans Walther Scheer von Schwarzenburg.


23. Streichen,


Dorf, Gemeinde III. Klasse, mit 330 evang., 2 kath. Einw. Erstere sind nach Zillhausen, letztere nach Margrethausen eingepfarrt.

Streichen liegt 1/2 Stunde oberhalb des Mutterorts Zillhausen in geschützter und romantischer Lage am Fuße des mächtigen aussichtsreichen Streichener Bergs (Hundsrückens) am Zusammenfluß vieler Quellen des Büttenbachs. Innerhalb des freundlichen und reinlichen Orts steigt man zum alterthümlichen Kirchlein empor, das an der Ostseite einen verhältnismäßig großen aus dem Achteck konstruirten Chor mit noch erhaltenem schönem spätgothischem Maßwerksfenster, auf dem Westgiebel einen viereckigen Dachreiter mit Zeltdach hat. Im Innern zeigt sich hinter dem gothischen Triumphbogen ein schönes, auf schild-, in den Ecken maskenförmigen Konsolen, in 2 Schlußsteinen, deren einer leider der Orgel zuliebe abgehauen wurde, zusammenlaufendes Sterngewölbe (wie in Dürrwangen). Ein alter steinerner Weihkessel mit gothischem Flechtwerk zeigt die Jahreszahl 1502, eine der beiden Glocken die Inschrift: Florian Ludwig Rosier hat mich gegossen 1701. Die Kirche ist von der Stiftung zu unterhalten.

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0486.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)