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war Laufen jedoch zollerisch: noch am 5. Juli 1403 stiftete Graf Friedrich von Zollern genannt Mülli für seinen Sohn sel. Graf Friedrich, sich selbst, seine Gattin Verena Gräfin von Kiburg und alle seine Vordern und Nachkommen einen Jahrtag, indem er dem Kloster Wittichen den Zoll in seinem Dorf Laufen erließ, allein bereits am 3. November d. J. verkaufte er dasselbe mit der Herrschaft Schalksburg an Württemberg (S. 279).

Was sonstigen unbedeutenderen Besitz betrifft, so kamen ein Dinghof, Gülten, Zinsen und Nutzen dahier um die Mitte des 15. Jahrhunderts von Kloster Ottmarsheim an Wolf von Bubenhofen (S. 313) und verkaufte den 11. Mai 1596 Eitel Friedrich von Westerstetten zu Lautlingen seine hiesigen Gerechtsame, den bisher zur Herrschaft Lautlingen gehörigen ganzen großen und zum Theil den kleinen Zehenten, wohl altes thierbergisches Erbe, um 4100 fl. an Herzog Friedrich von Württemberg (Sattler 5, 196). – Seit dem 16. Jahrhundert erscheint die Johanniterkommende Hemmendorf hier gültberechtigt. – Streitigkeiten zwischen den Gemeinden Laufen und Lautlingen, beziehungsweise Konrad von Thierberg als Herrn zu Lautlingen wegen der Untermark, des Viehtriebs, der Fischereigerechtigkeit und dem Bannrecht in dem zwischen beiden Orten gelegenen Lauterbach wurden den 27. Oktober 1421, bezw. den 27. November 1475 schiedsrichterlich beigelegt. – Über die Vergleiche vom 24. April 1518 und 31. Oktober 1582 s. oben S. 410.

Aus diesem Laufen gebürtig ist Burkard Tunzmann, baccalaureus artium zu Prag im September 1388, Dekan der dortigen philosophischen Fakultät im Sommer 1406, 1408 mit Joh. Huß Examinator, sodann an der neu gegründeten Leipziger Universität Professor der Theologie und Kollegiat des großen Fürstenkollegiums, Rektor der Universität im Sommer 1411, Domherr zu Meißen, † 1431 (vergl. Fragmente zur Geschichte der Stadt und Universität Leipzig Thl. I. 1787 S. 86. Bericht vom J. 1847 an die Mitglieder der deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterl. Sprache S. 18).

Bei einem Brande, welcher am 30. Nov. 1790 die hiesige schon im Landbuch von 1624 genannte Mühle und 2 benachbarte Häuser und Scheuern vernichtete, kamen von den 18 Kindern der beiden Müller 8 ums Leben (Schwäbische Chronik von 1790 S. 332).

In kirchlicher Hinsicht war der Ort früher Filial von Burgfelden, dessen Frühmesser im J. 1522 seinen Wohnsitz zu Laufen nahm (vergl. S. 313), in der Folge von Dürrwangen, bis den 11. Septbr. 1844 eine ständige Pfarrverweserei hier errichtet wurde.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 416. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0416.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)