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der Hohenberger Familie im J. 1728 die Belehnung des Marquard Gottfried Schenk erfolgte und im laufenden Jahrhunderte die Krone Württemberg in das lehensherrliche Verhältnis des Constanzer Domstifts einrückte. – Den sog. Kesselwald verkaufte Graf Josef von Attems im Jahr 1780 an Anton Schenk.

Einige Jahre nach dem Bauernkriege klagte das Dominikanerinnenkloster Kirchberg (OA. Sulz) gegen die Gemeinde G. beim Hofgericht Rottweil auf 600 fl. Schadensersatz, weil es von Angehörigen derselben, sowie Dotternhausens, Roßwangens, Owingens und Stettens schwer geschädigt worden sei, und berief sich zur weiteren Begründung seiner Klage darauf, daß die Geislinger wegen dieser ihrer Theilnahme am Bauernkrieg von Hans von Weitingen gestraft worden seien; auch nahm das Gericht den Beweis der Klägerin als erbracht an.

Die Geschicke des Orts im 30jährigen Kriege sind bereits S. 235 dargestellt. Nach Röders öfters genanntem Lexikon von Schwaben zählte er 900 Seelen und befand sich hier dereinst ein Schwefelbad.

In kirchlicher Hinsicht war der Ort früher Filial von Ostdorf, allein in der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde er von demselben getrennt und es vertauschte Graf Ulrich von Württemberg den Kirchensatz der in der Entstehung begriffenen Pfarrei Geislingen am 22. Oktober 1451 an Wolf von Bubenhofen gegen denjenigen zu Burgfelden. Der Ostdorfer Pfarrer Ulrich Wagner gab hiezu seine Einwilligung und genannter Wolf verglich sich mit ihm noch wegen einiger strittiger Punkte, nahm auch insbesondere allen Kosten und Schaden auf sich, „bis die Kirche zu Gislingen zu ainer Pfarre gemacht wird“ (Monum. Hohenb. 877). Aus dem bubenhofischen Besitz kam das Patronat der (im J. 1499 erbauten) St. Ulrichskirche in den der jeweiligen Eigenthümer der Ritterguts, daher es noch jetzt stauffenbergisch ist. – Im J. 1465 wird Konrad Örler, im J. 1511 Eberhard von Rosenfeld als hiesiger Kaplan genannt (S. 294) und in dem Theilungsinstrumente vom J. 1598 auch einer hiesigen h. Kreuzkapelle gedacht.

Eine hiesige Frauenklause kommt im J. 1433 zugleich mit der benachbarten Engstlatter vor (S. 368).

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 401. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0401.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)