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beziffert sich auf 3000–3500 Ctr., welche meist auf den Ledermärkten Heilbronn, Zürich, Frankfurt, Ulm und Constanz abgesetzt werden.

Die Schuhwaarenfabrikation beschäftigt hier und in den umliegenden Orten 150–200 Arbeiter und etliche 20 verschiedene Hilfsmaschinen, sie verarbeitet neben großen Quantitäten Winterwaare ca. 1000 Ctr. Leder und fertigt, abgesehen vom lokalen Kundengeschäft, 30–33.000 Paar Schuhe und Stiefel; Absatz in Württemberg, Baden und der Schweiz.

Die hiesigen Bierbrauereien haben einen jährlichen Malzverbrauch von 12–13.000 Ctr., ihr Produkt, ca. 33–36.000 Hektoliter, wird zur Hälfte an Achskunden im Umkreis einiger Stunden abgesetzt. Die meisten Brauereien haben eigene Mälzerei, außerdem produzirt eine Malzfabrik jährlich 6500–7000 Ctr. Malz mit Absatz in Württemberg, Baden und Hohenzollern.

Die Fabrikation von Präzisionswaagen etc. ist in Ebingen nur durch 2 größere Etablissements vertreten, dagegen befinden sich die Hilfsgewerbe dieses Industriezweigs, als Gelbgießereien (3), Messing und Hornwaagschalenfabrikations-Geschäfte (5), auch eine Vernickelungs-Anstalt, sämmtlich hier. (Näheres unter Onstmettingen.)

Für Fabrikation von Rundstuhl- und Strickmaschinennadeln befindet sich das einzige Etablissement Württembergs in Ebingen, dessen Inhaber für die wesentliche Verbesserung des Fabrikats, beziehungsweise Einführung desselben in Württemberg von Sr. Majestät dem König Wilhelm im Jahr 1861 mit dem großen September-Preis und seither wiederholt auf Weltausstellungen ausgezeichnet worden ist. Das Geschäft produzirt jährlich 300.000 Strickmaschinen-, 1.000.000 Rundmaschinen- und 30.000 verschiedene andere Nadeln. Absatz in Deutschland, Frankreich, England und Rußland.

Die Schlingenfabrikation verarbeitet ca. 200 deutsche und mehrere Hundert Büffelhäute, sie produzirt pr. Jahr 33 bis 36.000 Dutzend Peitschenriemen, 3–4000 Dutzend Nähriemen; hauptsächlich nach Norddeutschland, Elsaß und der Schweiz.

Ebenso versendet eine Schlauchfabrik ihr Fabrikat mit jährlich 9–10.000 Meter nach allen Theilen Deutschlands.

Außer den angeführten sind noch eine weitere Anzahl Gewerbe von mehr als lokaler Bedeutung zu verzeichnen, so z. B. neben 3 Kunden- 2 Kunst- und Handelsmühlen mit einer jährlichen Mehlproduktion von 15–16.000 Ctr., eine Cementfabrik,

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 332. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0332.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)