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scheint der Zollerschild rechts gelehnt; auf dem rechten Obereck des Schildes steht der Helm mit dem Bracken. Unter dem Schild und zwar das linke Untereck desselben bedeckend, liegt der Kyburgische Wappenschild. Von der Inschrift ist noch zu lesen: anno. d. m …… ulii. obiit. venerabilis. (?) com … ridricus. iunior. de. zolr. dominus. castri. schallkgsburg. (Vgl. Gr. Stillfried, Mitth. des hohenz. Alt.Ver. VII 1873/74 S. 56 f. mit Abbildung – ob ganz richtiger? – und etwas abweichender Lesung, auch Hinweisung auf den früher vorhandenen, von Pregitzer abgebildeten Stein des Gr. Friedrich Mülli.)

b) Im nördlichen Seitenschiff stark vergangen und halbverdeckt ein Grabstein auf dem Boden: … CCCC.XX … obiit. ulricus. lychten … und vergangenem Wappenschild (1417 Ulrich von Lichtenstein Obervogt s. u.).

c) Am Südportal Grabstein mit betender Frau und 4 Wappen (dem senftischen Linksbalken, den karpfenschen 2 Karpfen, einem Linksbalken mit aufgelegten 3 Mondsicheln, einem Rechtsbalken mit aufgelegten 3 Rosen); Inschrift: Anno d. 1565 den 23. Oct. ist in Christo Jesu aus disem jomertal verschiden die edel und thugendsam frau Elisabetha Senfftin von Sulburg ain geborne von Karpffen welcher seelenn Gott mit allen auserwelten christen ain freliche ufferstehung verleien welle. Amen.

Ferner am und im Chor von links nach rechts (meist Obervogtsgattinnen und Kinder.)

d) Grabstein zu dem folgenden Epitaph mit den Wappen von Degernau, Karpfen, Gremp und Speth und ziemlich vergangener Schrift (s. u.).

e) Großes Renaissanceepitaph, das zu den schönsten seiner Art gehört: Hochrelief einer Frau mit Haube, Kragen, Mantel, Gürtel und Stola, knieend in ernst anbetender Haltung; im Hintergrund in Basrelief eine Felsenburg und Stadt. Das Bild umrahmt von einem römischen Triumphbogen, an den sich links und rechts prächtige Sirenenfiguren als Wangen lehnen und der auf einem altarförmigen Untersatz steht, indeß der Fries die von Engeln gehaltenen Degernau-karpfischen Wappenschilde trägt. Das Ornament zeigt die für die deutsche Renaissance charakteristische Form des Beschlägs. Wappen: Pfeil im Linksbalken (Degernau), 2 Karpfen (Karpfen), Schwan mit Ring (Gremp), 3 Schlüssel (Speth). Inschriften. Am Fries: Christus ist mein leben und sterben mein gewinn. O her Christe erlöser mein, schließ mich in die wunden dein; am Untersatz: Anno

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0265.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)