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Schriften des Württemb. Alterthumsvereins B. II, H. 1, 1869, veröffentlichten interessanten Berichten.

Im größten der vier Hügel, der früher schon durch einen Schatzgräber angegraben worden war, fanden sich auf der Sohle des Hügels fünf Gräber, darunter eines ohne Skelet und zwei Fuß höher zwei Gräber mit Skeletten; die Tiefe des Hügels betrug 6 Fuß.

Das eine Grab auf der Sohle des Hügels enthielt in einem Steinsatz ein Skelet mit bronzener Haarnadel, das zweite Grab enthielt in einem Steinsatz das Skelet eines Mannes, dabei ein eisernes Schwert, mit der Griffzunge 31/2 Fuß lang, kleine Bronzesachen und auf der Brust ein glatter Kieselstein in Herzform, das dritte Grab in einem Steinsatz das Skelet eines Mädchens mit einem Halsring von Bronzedraht; das vierte Grab ein Skelet mit Gefäßscherben und einem Ohrring aus einem Golddraht, außerdem lag auf der Sohle des Hügels ein 2 Fuß im Durchmesser haltender Aschenplatz und unter einem Steinsatz Theile einiger mit bronzenen Nägeln dicht beschlagener Brettchen; dabei eigenthümliche mit Öhren versehene bronzene Beschläge von großer Zierlichkeit.

Zwei Fuß über der Sohle des Hügels fanden sich sodann zwei weitere Gräber, nemlich in einem Steinsatz die Skelette eines Mädchens und eines Mannes; das Mädchen mit Halsringen, Arm- und Ohrenringen aus Bronze. Außerdem waren im Hügel zerstreut Kohlenreste, kleine Scherben von Thongefässen, Feuersteine in kleinen Knollen und Scherben.

Der zweite südwestliche Hügel enthielt bei 2 Fuß Tiefe einen Steinsatz und ein Skelet mit Bronzemesser, 5 kleinen Bronzeringen und einem aus Kettengliedern bestehenden Bronzering; unter diesem Skelet lagen zwei Steine von ungeheurer Größe (bis zu 5 Centnern) und unter diesen wieder ein Skelet mit eisernem Schwert, Pfeilspitze und anderen Eisenresten; ferner fanden sich im Hügel Bronzegefässe, thönerne Urnen und das Skelet eines Ebers.

Der dritte nordwestliche Hügel enthielt drei Thongefäße, der vierte einen Steinsatz mit Skelet, Eisenschwert, einer Gewandschließe und einem Ohrlöffelchen von Bronze. Über die Form der Schwerter s. u. bei Truchtelfingen.

Unweit Hossingen lag gleichfalls ein Grabhügel mit einem Skelet und Bronzegegenständen, und ein weiterer unmittelbar

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 245. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0245.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)