Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in großer Anzahl die gemeine Seeschwalbe, Sterna hirundo, aber immer nur einige Tage, beobachtet werden. Der Storch hat schon in einigen Orten des unteren Bezirks gebrütet, kommt aber nicht ganz regelmäßig alle Jahre. Schließlich wären noch zu erwähnen der Goldregenpfeifer Charadrius auratus, als Strichvogel, der Kibitz Vanellus cristatus, die Wasserralle Rallus aquaticus, der Wachtelkönig Crex pratensis, das Teichhuhn Gallinula chloropus und das Blaßhuhn Fulica atra. –

Nicht besser als die Jagd ist die Fischerei. Der Bezirk enthält überhaupt keine größeren Fischwasser und in den kleineren Fischwassern der Beera, Eyach und Schmiecha wird rationelle Fischerei nicht betrieben. Die Beera liefert Forellen, welche auch in der Schmiecha, aber erst unterhalb Ebingen in nennenswerther Menge vertreten sind; in der Eyach ist die Forelle eine Seltenheit; sonst kommen überall nur geringwerthige Weißfische vor, denen gar nicht nachgestellt wird. Früher sollen in der Schmiecha hie und da Dreischen und Neunaugen gefangen worden sein. Von Krebsen ist nur der Steinkrebs vertreten.

Das Fischereirecht steht in der Steinach auf den Markungen Erzingen, Endingen und Balingen bis zum Balinger Schloß; in der Eyach vom Wehr bei der Kesselmühle bis zur Grenze der 3 Ortsmarkungen Ostdorf, Engstlatt und Balingen und dann wieder von der Frommerner Untermarkung bis zum Mühlwehr am Balinger Schloß und endlich auf der Markung Laufen, der Staatsfinanzverwaltung zu, sonst den Gemeinden und der Gutsherrschaft Lautlingen. Dasselbe ist meist gar nicht verpachtet, sondern Jedermann preisgegeben. Der Staat bezieht aus seinen Fischwassern gegenwärtig jährlich 2 M. 70 Pf. Pachtzins.


B. Kunst, Gewerbfleiß und Handel.

Der rege Gewerbefleiß in den beiden Städten Balingen und Ebingen, sowie in Onstmettingen und einigen weiteren Gemeinden wird in der Ortsbeschreibung seine eingehende Darstellung finden. Hier führen wir nur übersichtlich auf:

1. Fabrikationsanstalten.

Die Seidenzwirnerei von Alfred Hosch in Winterlingen mit 189 Arbeitern.

Zwei Schafwollspinnereien in Ebingen und Laufen mit zusammen 26 Arbeitern.

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0189.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)