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die Wachtel in ziemlicher Menge zu finden sind. Wildtauben und Krametsvögel kommen in ziemlicher Menge vor, auch das Haselhuhn ist nicht selten. Schnepfen und Wildenten (in der Schmiecha unterhalb Ebingen) sind ziemlich selten.

Füchse sind ziemlich häufig, weniger dagegen Dächse, Stein- und Edelmarder, Iltisse, Wiesel, Fischotter. Außer den gewöhnlichen Raubvögeln, wie Bussarde, Weiher, Falken, Habichte, Sperber, Eulen, kommt auch der Uhu nicht gar selten vor; auch Fischreiher sieht man zuweilen. –

Nachträglich sind uns von Herrn Revierförster Magenau in Balingen Notizen zugekommen, aus denen wir noch Einiges über die dem im Ganzen auffallend thierleeren Bezirk angehörigen Vögel nachtragen. Der Staar, Sturnus vulgaris, wird seit einigen Jahren häufiger, weil jetzt für seinen Schutz durch bessere Nistkästen mehr geschieht; dann sind nennenswerth der Pirol Oriolus galbula, der prächtige Eisvogel Alcedo ispida als Strichvogel zwischen Endingen und Erzingen, der Wiedehopf Upupa epops, der Ziegenmelger Caprimulgus Europaeus; von Schwalben außer der Hausschwalbe der Mauersegler Cypselus apus, die Rauchschwalbe Hirundo rustica, dann der Wendehals Junx torquilla, das safranköpfige Goldhähnchen Regulus cristatus und das feuerköpfige Goldhähnchen R. pyrocephalus, der Fichten- und der Kieferkreuzschnabel Loxia curvirostra und L. pityopsittacus, der Dompfaff Pyrrhula rubicilla, der Kirschfink Coccothraustes vulgaris, die Haubenlerche Alauda cristata, die gelbe Bachstelze Motacilla sulphurea, der Wiesen- und der Steinschmätzer Saxicola rubicola und S. oenanthe, die Wachholder- und Rothdrossel Turdus pilaris und iliacus, als Strichvögel, die Nachtigall bei Geislingen und zwischen Dürrwangen und Frommern, der Schwarzkopf Sylvia atricapilla, der Weidenlaubsänger S. rufa, die Bastardnachtigall S. hypolais, der Zaunkönig Troglodytes parvulus, der graue Fliegenschnäpper Muscicapa grisola und der Trauervogel M. atricapilla. Im Allgemeinen ist bei den Singvögeln die traurige Thatsache zu bemerken, daß die dichten, Schutz bietenden Dornhecken und kleineren Gehölze vielfach im Frühjahr von der ländlichen Bevölkerung verbrannt oder abgehauen werden und daß nur in wenigen Gemeinden, Erzingen, Endingen, Ostdorf, ein Schußgeld für Erlegung von Raubvögeln bezahlt wird. So kann es nicht ausbleiben, daß die herrlichen Sänger mehr und mehr abnehmen und fortziehen. Im November kann bei Geislingen und Bronnhaupten als Strichvogel

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Julius Hartmann, Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Balingen. W. Kohlhammer, Stuttgart 1880, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABalingen0188.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)