Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
B. Thierreich.[1]

Die Fauna des Bezirks gehört vorzugsweise der des Unterlandes an; durch die in den Bezirk hereinragenden Murrhardter und Mainhardter Berge, deren Waldungen meist aus Nadelhölzern bestehen, ist jedoch die Thierwelt mannigfacher und artenreicher, als im eigentlichen Unterlande.

a. Säugethiere. Das Wildschwein ist längst ausgerottet und das Damwild seit 1852 nicht mehr vorhanden, Edelwild gehört zu den Seltenheiten und das Reh ist sparsam verbreitet, auch die Zahl der Hasen nimmt mehr und mehr ab; sonst kommen noch vor: der Fuchs, der Dachs, die wilde Katze, der Haus- und Edelmarder, der Iltis, das große und kleine Wiesel, der Fischotter, nicht selten an der Murr und ihren Seitenbächen, das Eichhorn, der Igel, die Wander- und Hausratte, die Haus-, Feld-, Wald- und Scheermaus, die gemeine und Wasserspitzmaus, die große und kleine Haselmaus, der Maulwurf etc. Von Fledermäusen kommen vor: die große Hufeisennase (Rhinolophus ferrum equinum), die langohrige Fledermaus (Plecotus auritus), die gemeine Fledermaus (Vespertilio muritus), die weißscheckige Fledermaus (V. discolor) erschien im Frühjahr 1865 in Gesellschaft mit der folgenden aus der sog. Platte bei Backnang, die Zwerg-Fledermaus (V. Pipistrellus).

b. Vögel. Raubvögel. Der Mäusebussard (Falco Buteo), der rauhfüßige Bussard (F. Lagopus), in kalten Wintern auf freiem Felde, der Wespen-Bussard (F. apivorus) selten, die Gabelweihe (F. Milvus), der Wanderfalke (F. peregrinus) sehr selten auf dem Herbstzuge, der Zwergfalke (F. Aesalon) selten, der Baumfalke (F. Subbuteo), der Thurmfalke (F. Tinnunculus), der Hühnerhabicht (F. palumbarius), der Sperber (F. Nisus), der Steinkauz (Strix noctua), der Waldkauz (St. Aluco), die Sumpfohreule (St. brachyotus) im Spätherbst, die Waldohreule (St. otus), die Schleiereule (St. flammea).

Würger. Der große Würger (Lanius excubitor), der rothstirnige Würger (L. minor) selten, der Dorndreher (L. spinitorquus), der rothköpfige Würger (L. rufus) vereinzelt.

Schwalbenartige Vögel. Der Ziegenmelker (caprimulgus europaeus), der Mauersegler (Cypselus murarius), die Rauchschwalbe (Hirundo rustica), die Hausschwalbe (H. urbica). Ferner der Eisvogel (Alcedo Ispida) an der Murr, der Wiedehopf (Upupa epops) seltener etc.

Klettervögel. Der große Buntspecht (Picus major), der mittlere Buntspecht (P. medius), der kleine Buntspecht (P. minor),

  1. Nach ausführlichen Mittheilungen des Revierförsters Dr. Calwer in Sulz.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 034. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/34&oldid=- (Version vom 1.8.2018)