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Sulzbach vor (Crusius ps. 2, 180) und eine Plebanie dahier nennt auch das Speirer Diöcesanregister aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts (s. oben VII, 2). Der Pfarrsprengel war früher bedeutender als heutzutage, wo er außer den Parzellen nur noch Bernhalden, Parz. von Reichenberg, Unter-Fischbach, Parz. von Groß-Erlach, Eschenstruet und Liemannsklinge, Parz. von Murrhardt, umfaßt; im J. 1854 wurden von ihm getrennt und der neuen Pfarrei Groß-Erlach einverleibt: Groß- und Klein-Erlach, Erlacher Glashütte, Liemersbach, Ober- und Mittel-Fischbach. Alle diese Filialien gehörten, soweit die mit dem Jahre 1618 beginnenden Kirchenbücher reichen, von jeher der hiesigen Parochie an, nur Bernhaldenmühle erscheint in denselben erst 1689, Erlacher Glashütte 1768, Harrenberg 1723, Liemersbach 1726.

Hinsichtlich der Geschichte einzelner Parzellen ist demjenigen, was bei der Geschichte des Hauptortes schon mitgetheilt worden, nur weniges beizufügen. Einkünfte in villa Berwinkel verkaufte den 16. Jan. 1330 Konrad von Heinrieth an den Grafen Nikolaus von Löwenstein (Acta Theod. palat. 1, 358). – Die Lutiraha (Lauter) kommt als Nebenbach der Murr schon in der Urkunde vom 16. Juli 1027 vor (s. oben VII, 1). Besitzungen zu Lautern bestätigte Pabst Innocenz IV. den 11. Apr. 1245 dem Stift Backnang. Den 14. Apr. 1462 belehnte Graf Ulrich von Württemberg den Hans Sturmfeder mit dem Weiler Lautern, woselbst übrigens die Familie Sturmfeder später nur noch eine unbedeutende Gült bezog. – Der Siebersbach kommt in der genannten Urkunde von 1027 als Siuerenesbach fluvius vor. Den 5. Dec. 1283 vermachten Dietrich gen. Wolf von Wunnenstein und seine Gattin Mechthild dem Kl. Steinheim Gülten in Siebersbach (St.-A.).


Unterbrüden,

Gemeinde III. Kl. mit 450 Einw., worunter 2 Kath. – Dorf, ev. Filial von Unter-Weissach; die Kath. sind nach Ebersberg eingepfarrt. 5/4 Stunden südöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Wo in das hier südwärts ziehende stille, von vielen Pappeln anmuthig belebte Wiesenthal des Brüdenbaches von Osten her das schmale Thal des Holzbaches hereintritt, liegt ziemlich zerstreut, von Obstbaumgruppen umfaßt, der hübsche gutgehaltene Ort. Weite Aussichten bieten sich in dieser viel und klein gehügelten Gegend keine, aber sie gewährt doch allerseits freundliche, dem Auge wohlthuende Ansichten. Ein von der Gemeinde zur Hälfte angekauftes 1735 erbautes Bauernhaus enthält die Schule und die Wohnung des Schulmeisters. Der Begräbnißplatz im Mutterort dient den Verstorbenen als Ruhestätte. Eine Kelter mit einem Baum besteht.

Gutes Trinkwasser liefern stets hinreichend 19 Zieh- und 3

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/325&oldid=- (Version vom 1.8.2018)