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und kommt in der Folge namentlich vor in Verbindung mit dem Warthof, mit welchem er z. B. den 26. Febr. 1509 von Eitel Hans Nothaft an den Herzog Ulrich von Württemberg verkauft wurde.


Sechselberg.

Gemeinde III. Kl. mit 794 Einw., wor. 22 Kath. a. Sechselberg, Dorf, 117 Einw., b. Fautspach, Weiler, 156 Einw , c. Gallenhof, Weiler, 169 Einw., d. Glaitenhof, Hof, 7 Einw., e. Hörschhof, Weiler, 77 Einw., f. Rottmannsberger Sägmühle, Haus, 16 Einw., g. Schlichenhöfle, Hof, 20 Einw , h. Schlichenweiler, Weiler, 42 Einw., i. Waldenweiler, Weiler, 190 Einw.; – Filial von Lippoldsweiler, mit Ausnahme der Parzellen Fautspach und Hörschhof, die nach Murrhardt, und Schlichenhöfle und Waldenweiler, die nach Althütte eingepfarrt sind; die Kath. sind nach Ebersberg eingepfarrt. 21/4 Stunden östlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der kleine freundliche Ort liegt still und versteckt am Anfang des nordwärts ziehenden Mäderbachthälchens. Vom Gallenhof und von der Höhe Ochsenhau bieten sich ausgedehnte Fernsichten; auch befinden sich zwei malerische Wasserfälle auf der Gemeindemarkung.

Im Jahre 1865 wurde ein von der Gemeinde zu unterhaltender Betsaal erbaut; an ihn stößt das Schulhaus, erbaut 1845, enthaltend ein Lehrzimmer und die Wohnung des Schulmeisters. Ein Friedhof wurde 1862 unweit des Ortes angelegt. Das Gemeinderathszimmer ist in einem Privathause eingemiethet. Eine Kelter mit einem Baum besteht.

Meist gutes Trinkwasser liefern 4 laufende und 20 Pumpbrunnen. In Sechselberg tritt, jedoch ganz selten, Wassermangel ein, das Wasser wird dann aus dem nahen, nie versiegenden Schlichenbrunnen geholt; 2 Wasserleitungen mit hölzernen Deucheln sind vorhanden. Die Markung ist reich an guten Quellen, im Gallenhof entspringt die Weissach, dann sind der Glaitenbach und der Schlichenbach zu nennen. In Sechselberg bestehen 2 künstliche Weiher, in Fautspach ein natürlicher See.

Eine Vicinalstraße ist von Sechselberg nach Lippoldsweiler angelegt. Auf der Markung Sechselberg geht eine Brücke über den Seeklingenbach und eine über den Glaitenbach, auf Markung Waldenweiler eine über den Seebach; die Unterhaltung haben die betreffenden Gemeinden.

Die im allgemeinen betriebsamen Einwohner standen vom Jahr 1855–1862 unter Staatsaufsicht und innerhalb dieser Zeit haben sich ihre immer noch mäßigen Vermögensverhältnisse wesentlich gebessert; der vermöglichste Bürger besitzt 100 Morgen Grundeigenthum, worunter ein großer Theil in Waldungen besteht, der Mittelmann besitzt etwa 15 Morgen und die ärmere Klasse 1–2 Morgen. Überdieß haben die Ortsbürger von Sechselberg etwa 26 Morgen Güter auf Rottmannsberger Markung eingekauft. Die Haupterwerbsquellen bestehen in Feldbau, Waldwirthschaft, Waldarbeiten und Viehzucht. Von den Gewerbetreibenden sind Schuhmacher, Wagner und Schmiede

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Backnang. H. Lindemann, Stuttgart, Stuttgart 1871, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABacknang.djvu/300&oldid=- (Version vom 1.8.2018)